Wolfenbüttel. Bürgermeister Thomas Pink saß heute im Gefängnis. Zwar nur auf eine Kaffeelänge, aber in der Wolfenbütteler Justizvollzugsanstalt (JVA) begann er seinen zweiten "Dankeschön-Tag" anlässlich des Weihnachtsfestes. Bereits Freitag war er in gleicher Mission unterwegs und versorgte die Feuerwehr mit Kaffee und Keksen.
Es hat schon Tradition: Seit 12 Jahren macht sich der Hauptverwaltungsbeamte am Vormittag des Heiligabend auf, um all denen Dank zu sagen, die ihnen Dienst an der Gesellschaft auch an Weihnachten über das normale Maß hinaus leisten. Dieter Münzebrock, Leiter der Justizvollzugsanstalt (JVA) brachte es heute auf den Punkt: "Der jährliche Besuch des Bürgermeisters ist ein echtes Zeichen für die Anerkennung der geleisteten Arbeit der Vollzugsbeamten. Pink besuchte heute die Gefängnisküche, in der im Schnitt täglich rund 450 Hauptmahlzeiten zubereitet werden, auch für das Gefängnis in Braunschweig. Dazu kommen noch Frühstück und Abendessen. Küchenchef Kai Schritte leistet diese Arbeit mit zwei Kollegen und elf bis 15 Gefangenen, von denen aktuell fünf eine Ausbildung und drei eine Umschulung zum Koch absolvieren. Dabei haben sie ein Tagesverpflegungssatz in Höhe von 3,30 Euro am Tag für jeden Gefangenen. Heute gibt es Rinderroulade mit Kartoffelklößen und einen Christstollen.
JVA-Leiter Dieter Münzebrock, Küchenchef Kai Schritte und Bürgermeister Thomas Pink. Foto: Marc Angerstein
JVA-Chef Münzebrock nutzte auch die Gelegenheit, um den Bürgermeister über die Entwicklungen des Gefängnisses zu informieren. Aktuell werden Baumaßnahmen an der Gedenkstätte durchgeführt, der sich nach Ausschreibungsbeginn im kommenden Jahr Sanierungsarbeiten an der Grundsubstanz der 1880 gebauten Haftanstalt anschließen werden. Auch auf den wachsenden Personalbedarf der Justiz, gerade auch im Vollzug, machte er aufmerksam.
Heilige Nacht - ruhige Nacht?
Polizeikommissar Stephan Krull, Bürgermeister Thomas Pink, Polizeioberkommissar Thomas Schneider und Polizeihauptkommissar Arnulf Bichlmayer. Foto: Marc Angerstein
Bei der Polizei Wolfenbüttel ging es heute Vormittag eher ruhig zu. Doch erwartungsgemäß ist es dann ab etwa 23 Uhr in der Heiligen Nacht mit der Besinnlichkeit vorbei. In den letzten Jahren gab es immer Familienstreitigkeiten zu schlichten oder Schlägereien aufzulösen. Der Bürgermeister wünschte einen ruhigen Dienst und lobte die Polizei, insbesondere deren Kontaktbeamte, für ihre Bürgernähe. Heute hat die Polizei zwei Zwölf-Stunden-Schichten, die mit den Keksen und dem fair gehandelten Kaffee des Bürgermeisters weihnachtlicher werden.
Der Herr der Lichterketten
Thomas Kurz (2.v.r.) freute sich über den Besuch der Geschäftsführung und des Bürgermeisters. Foto: Marc Angerstein
Thomas Kurtz verbringt nicht nur den Heiligen Abend, sondern auch beide Feiertage in der frisch sanierten Netzleitstelle der Stadtwerke. Von dort aus überwachte er die Parkpalette und das Parkhaus am Rosenwall, das Stadtbad Okeraue, die Kläranlage und die Ampelanlagen, als Thomas Pink ihn zusammen mit der Stadtwerke-Geschäftsführung überraschte. "Wer Gesellschaft braucht, ist hier falsch", sagte Kurtz, der sich sichtlich über den Besuch freute. In der Weihnachtszeit steigt der Stromverbrauch überdurchschnittlich an. "Gut, dass einer hier ist und alles überwacht", meinte Pink als er dem Schaltwärter seine "Dienstverpflegung" in Form von Kaffee und Gebäck überreichte. Somit ist der Herr über die Wasserspülungen und Lichterketten versorgt...
Notarzt mit Weihnachtskindern
Bürgermeister Thomas Pink, Dr. Tobias Jüttner, Nike, Wim und Julius. Foto: Marc Angerstein
Der Rettungshubschrauber Christoph 30 war in der Luft, als Pink die Notärzte der ADAC Luftrettung besuchen wollte. Dr. Torben Jüttner blieb mit seinen drei Weihnachtskindern Nike (2), Wim (4) und Julius (6) am Boden und freute sich über Pinks Besuch.
Klinik-Geschäftsführer Axel Burghardt, Pflegedirektor Ralf Harmel, Bürgermeister Thomas Pink und Betriebsrat Olaf Richter. Foto: Marc Angerstein
Im benachbarten Klinikum machte der Bürgermeister eine Runde mit "Bunten Tellern" durch alle Stationen und wurde von Geschäftsführer Axel Burghardt, Pflegedirektor Ralf Harmel und dem Betriebsratsvorsitzenden des Klinikums, Olaf Richter, begleitet.
Das Küchenteam des städtischen Klinikums mit Geschäftsführung und Bürgermeister. Foto: Marc Angerstein
Los ging es in der Krankenhausküche, wo Pink, Burghardt und Richter dem gesamten Küchenteam für die erstklassige Arbeit dankten. Obwohl das städtische Klinikum immer versucht, viele Patienten Weihnachten zu Hause feiern zu lassen, waren Stand 12 Uhr heute Mittag 157 Menschen in stationärer Behandlung. Heute gibt es traditionell Würstchen mit Kartoffelsalat oder Hähnchenbrust mit Mandel-Broccoli.
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