Bürgermeisterwahl in Wolfenbüttel: Sie will für die CDU ins Rathaus

In Wolfenbüttel nimmt der Wahlkampf um das Bürgermeisteramt Fahrt auf. Nachdem FDP-Politiker Vincent Schwarz bereits Ende August seine Kandidatur bekannt gab, hat nun auch die CDU ihre Bewerberin vorgestellt.

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Sie will für die CDU ins Rathaus.
Sie will für die CDU ins Rathaus. | Foto: Werner Heise

Wolfenbüttel. Am 13. September 2026 finden in Niedersachsen die nächsten Kommunalwahlen statt. Neben den Rats- und Kreistagswahlen werden vielerorts auch die Bürgermeister neu bestimmt – auch in Wolfenbüttel. Die CDU Wolfenbüttel hat am heutigen Dienstag ihre Kandidatin für das Amt des Bürgermeisters vorgestellt. Damit nimmt der Wahlkampf um die Rathausspitze knapp ein Jahr vor dem Urnengang langsam Fahrt auf.



Bereits Ende August hatte Vincent Schwarz von der FDP seine Kandidatur angekündigt. Der 26-Jährige ist seit 2021 Mitglied des Stadtrates, führt dort die FDP-Fraktion und leitete den Ausschuss für Sport und Freizeit. Nun zieht die CDU nach und gibt ihrerseits bekannt, wen sie für das Amt des Hauptverwaltungsbeamten ins Rennen schickt.

CDU nominiert Kerstin Glier als Bürgermeisterkandidatin


Die CDU Wolfenbüttel hat am Montagabend Kerstin Glier offiziell als Kandidatin für die Bürgermeisterwahl 2026 nominiert. Die Mitglieder des Stadtverbandes hätten sie in geheimer Abstimmung mit großer Mehrheit gewählt, gab die CDU auf einer Pressekonferenz am heutigen Dienstag bekannt.

"Amt ist kein Plan B"


„Das Amt des Bürgermeisters ist für mich kein Plan B oder nur ein Sprung auf der Karriereleiter. Für mich ist diese Kandidatur eine Herzenssache und eine Berufung. Ich möchte die Stadt Wolfenbüttel weiter voranbringen, bürgernah gestalten und in eine gute Zukunft führen“, sagte Glier in ihrer Bewerbungsrede.

Glier ist seit zehn Jahren Mitglied der CDU und sitzt seit 2019 im Rat der Stadt Wolfenbüttel, wo sie sich besonders in der Schul- und Sozialpolitik engagiere. Beruflich leitet sie ein Kinder- und Familienzentrum in Braunschweig und bringe langjährige Erfahrung in der kommunalen Verwaltung mit.

"Der Bürgermeister hat es verkackt"


Auf die Frage, warum man sich auf keinen gemeinsamen Kandidaten aus der politischen Mitte finden konnte, und warum also der jetzige Bürgermeister Ivica Lukanic (parteilos) nicht unterstützt wurde, findet der CDU-Fraktionsvorsitzende Marc Angerstein ziemlich deutliche Worte.

Zunächst einmal wäre es grundsätzlich denkbar gewesen, dass die demokratischen Parteien in der politischen Mitte einen parteilosen Kandidaten finden und gemeinsam unterstützen. Auch Bürgermeister Ivica Lukanic hätte die Möglichkeit gehabt, zu kandidieren. Voraussetzung dafür wäre jedoch gewesen, dass er sich klar und offen positioniert und seine Bereitschaft zur Kandidatur kommuniziert. Diese klare Positionierung hat er nicht vorgenommen, und deshalb konnte keine gemeinsame Lösung umgesetzt werden. „Der Bürgermeister hat es verkackt. Er hat einfach nicht klar benannt, ob er kandidiert und wir wussten nicht, ob er antreten wird oder nicht. Deshalb haben wir entschieden, rechtzeitig und innerhalb aller Fristen mit einer eigenen Kandidatin ins Rennen zu gehen“, so Angerstein.

Die CDU habe ihre Entscheidung, mit einer eigenen Kandidatin anzutreten, jedoch nicht nur aus der fehlenden offenen Positionierung des Bürgermeisters getroffen, sondern auch aus strategischen Überlegungen. Mit einer eigenen Kandidatin soll eine solide Grundlage für den Wahlkampf geschaffen werden und die Position der CDU im zukünftigen Stadtrat gestärkt werden.

Die CDU sieht deutlichen Handlungsbedarf in der Verwaltung. Mit der Arbeit des Bürgermeisters sei man nicht ganz zufrieden. Viele wichtige Projekte seien nicht konsequent umgesetzt, Entscheidungen verzögert und Ressourcen nicht strategisch genutzt worden. In fünf Jahren hätte man mehr machen müssen. "Der Bürgermeister hat außer Verwaltungsumbau, Umzug des Bürgeramts und die Fahrradzone in vier Jahren nichts auf die Kette gekriegt. Und das muss man vielleicht auch mal offen benennen. Und wenn wir sagen, wir wollen es anders machen, dann liegt es in erster Linie daran, dass wir andere Prioritäten setzen wollen", macht Angerstein deutlich.

Kerstin Glier möchte in ihrer Amtszeit anders vorgehen, sagt sie. Sie setze auf eine effiziente Verwaltung, Bürgernähe und transparente Kommunikation. Ihr Ziel sei es, die Stadt aktiv zu gestalten, Prioritäten klar zu setzen und in kurzer Zeit mehr Fortschritt zu erzielen als es unter der bisherigen Führung möglich war. "Mein Stil zu leiten wird ein paritätischer sein", sagt Kerstin Glier.