Bundesakademie: Kultureller Inkubator Wolfenbüttel


| Foto: Anke Donner



Kultureller Inkubator – Vom passiven Beobachter zum kulturellen Akteur und Mitgestalter, unter diesem Titel treffen sich vom 6. – 13. September 25 junge Menschen aus Osteuropa und Deutschland in der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel. Sie gehören unterschiedlichen Gruppen bürgerschaftlich aktiver junger Menschen an und engagieren sich in kulturellen Netzwerken wie z.B. der Goethe-Guerilla und Kulturweit. Sie kommen aus Budapest (Ungarn), Vilnius (Litauen), Belgrad (Serbien), Sarajevo (Bosnien) und Deutschland. Die internationale Werkstatt bietet u.a. Möglichkeiten zur Vernetzung, zum fachlichen Austausch und enthält eine Fortbildung zum Thema alternative Stadtentwicklung und den damit verbundenen (gesamteuropäischen) Problemen wie z. B. Armut, soziale und kulturelle Marginalisierung oder auch Umweltprobleme wie Lärm oder Müll.

Die Teilnehmenden gehören überwiegend zur Goethe-Guerilla, einer 2010 in Belgrad vom Goethe-Institut eingerichteten erfolgreichen Plattform für junge kreative Menschen. Durch diese Plattform hat das Goethe-Institut alternative Wege beschritten, um deutsche Kultur der jungen Generation in Süd- und Osteuropa näher zu bringen und sie gleichzeitig zur vernetzten kulturellen Zusammenarbeit zu animieren. Die Projekte, die die Goethe-Guerilla organisiert und durchführt, stehen im engem Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Problemen vor Ort und geben ein Beispiel, wie dank der Initiative junger Menschen ein eher passives Umfeld verändert werden kann. Die Teilnehmenden sind alle Stundenten (Bildende Kunst, Design, Film, Musik, Germanistik, Philosophie, Psychologie ...) mit sehr unterschiedliche Interessen. Weitere Informationen zur Goethe-Guerilla erhalten Sie hier: http://www.goethe.de/ins/cs/bel/prj/gga/deindex.htm

Ein Beispiel für eine solche Herangehensweise ist die kulturelle-künstlerische Übernahme von leerstehenden Gebäuden. In Süd und Osteuropa gibt es immer noch sehr viele leerstehende Fabriken, alte Werkstätten, unbebaute Flächen, mitunter stehen sogar ganze Viertel leer und bieten viel Raum für belebende Kunst und Kultur. Am Reichtum an Ideen fehlt dabei den jungen Netzwerkern nicht, aber oft fehlen ihnen die praktischen Kompetenzen, ihre Ideen umzusetzen. Der Workshop bringt da Abhilfe.

Anhand mitgebrachter Skizzen und Ideen aus ihren Herkunftsorten werden in der internationalen Werkstatt zusammen mit qualifizierten Dozentinnen und Dozenten beispielhaft kleinere Projekte entwickelt und verwirklicht. Die Teilnehmenden erhalten in der Woche in der Bundesakademie Handwerkszeug und Kompetenzen, um ihre Ideen in ihren Heimatstädten erfolgreich und nachhaltig umsetzen zu können.

Das Projekt wird im Rahmen des Programms „Kulturmanager aus Mittel- und Osteuropa“ von der Robert Bosch Stiftung (www.moe-kulturmanager.de) und vom EU-Programm Jugend in Aktion sowie dem Goethe-Institut gefördert. Die Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel unterstützt das Projekt.

Für die Bundesakademie wurde das Projekt konzipiert von Nikola Markovic, Stipendiat der Robert Bosch Stiftung aus Belgrad.


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