Der stellvertretende Vorsitzende der niedersächsischen CDU-Landtagsfraktion, Dirk Toepffer, hat die erneute Forderung des niedersächsischen SPD-Landesvorsitzenden nach einer Landesbürgschaft zur Einrichtung von Transfergesellschaften für entlassene Schlecker-Mitarbeiter kritisiert.
„Beinahe reflexhaft fordert der niedersächsische SPD-Landesvorsitzende, dass Niedersachsen für ein insolventes Unternehmen in die Bresche springen soll, das seinen Stammsitz in Baden-Württemberg hat", sagte Toepffer.
Es sei den Schlecker-Mitarbeiterinnen gegenüber „fahrlässig", so der CDU-Fraktionsvize, ihnen die Transfergesellschaft als Allheilmittel zu verkaufen, das bei jeglicher Art von Firmenpleiten umgehend wirke. „Es ist doch gar nicht klar, ob eine Auffanggesellschaft den niedersächsischen Schlecker-Mitarbeiterinnen überhaupt weiterhilft - es ist ja zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht einmal geklärt, wie viele Mitarbeiterinnen von einer Kündigung betroffen sind", so Toepffer. Der übliche Zweck einer Transfergesellschaft - Weiterbildung und beruflichen Neuorientierung für gekündigte Mitarbeiter - ließe sich angesichts der dezentralen Struktur der Drogeriemarktkette kaum umsetzen, meinte Toepffer: „Wie soll das funktionieren: Zwei Mitarbeiter bilden sich in Goslar weiter, eine in Soltau und drei auf Norderney?"
Toepffer sagte: „Es hat den Anschein, als ziele die Forderung des SPD-Landesvorsitzenden nach Transfergesellschaften nur darauf ab, dass Mitarbeiterinnen auf Kündigungsschutzklagen verzichten. Trifft das zu, würde man den Schlecker-Mitarbeiterinnen Sand in die Augen streuen." Toepffer plädierte dafür, alle Anstrengungen darauf zu verwenden, entlassene Mitarbeiterinnen zügig in neue Arbeitsplätze zu vermitteln und neue Betreiber für die wirtschaftlich gesunden Filialen zu finden.
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