Schladen.
Die diesjährige Jahreshauptversammlung der CDU im Ortsverband Schladen im Restaurant `Zur Schlangenfarm´ hatte es in sich. Schon die Tagesordnung wies darauf hin, das neben den Wahlen des Vorsitzenden, eines Vertreters und Beisitzer auch die Diskussion über aktuelle politische Themen in der Gemeinde Schladen-Werla und die Diskussion über Leitsätze eine große Rolle spielen werden. Lesen Sie einen Bericht von Bernward Köbbel.
Gerade wegen dieser Themenvielfalt, und daraus machte der Vorsitzende Bernward Köbbel bei seiner Begrüßung und Eröffnung der Sitzung keinen Hehl, hätte er sich mehr Teilnehmer gewünscht.
Ein herzlich willkommen rief der Vorsitzende Sarah Grabenhorst-Quidde zu, die als stellvertretende Vorsitzende im Kreisverband Wolfenbüttel im Anschluss daran einige nette Grußworte parat hatte. Sie bedankte sich sehr bei den Teilnehmern für deren Unterstützung bei ihrer ersten Landtagskandidatur im letzten Jahr und hob die Schladener Unterstützung besonders positiv hervor. Bei dieser Gelegenheit wies sie darauf hin, dass sie sich auch gerne wieder zur nächsten Wahl als Kandidatin aufstellen lassen würde. Ferner berichtete sie über interessante Angelegenheiten aus dem Kreisverband und blickte aus auf die kommenden Europawahlen im nächsten Jahr. Für diesen Wahlkreis werde möglichst noch eine Kandidatin gesucht, wobei für Sarah Grabenhorst-Quidde nicht das Geschlecht die Kandidatur entscheiden solle, sondern vielmehr die Qualifikation der Kandidatin beziehungsweise des Kandidaten. Dafür erntete sie zustimmenden Beifall.
Im weiteren Verlauf der Sitzung berichtete der Vorsitzende über zahlreiche Aktivitäten (Fahrradtour, Busfahrt, Bildernachmittag, Herbst- und Erntemarkt, Pflanzaktionen, Päckchenaktion, Neujahrsstammtisch, Ortstermine mit einem Staatssekretär und Frank Oesterhelweg, Maßnahmen, Vorschläge und Anträge zur Verbesserung des Hochwasserschutzes etc.) der Mitglieder in seinem Ortsverband. Dabei hob er besonders eine Müllsammelaktion hervor, die auf Anregung der CDU Schladen im Frühjahr durchgeführt wurde. Die CDU Schladen freute sich besonders darüber, dass der Bürgermeister der Gemeinde Schladen-Werla Andreas Memmert diese Thematik aufgenommen hatte und eine Gesamtaktion unter dem Motto „unsere saubere Gemeinde Schladen-Werla“ ausrief, so dass in der Folge auch in den anderen Ortsteilen fleißig Müll gesammelt wurde.
Das Durchschnittsalter steigt
Bernward Köbbel, der zugleich Mitgliederbeauftragter seines Verbandes ist, berichtete, dass der Verband derzeit 36 Mitglieder zähle. Er wies darauf hin, dass das Durchschnittsalter seiner Mitglieder stetig steige und der Bedarf an jüngeren Mitgliedern mehr als nötig sei. Er bedauerte, dass gerade junge Leute derzeit nicht die Einsicht haben, auf kommunalpolitischer Ebene ihre Zukunft selbst gestalten zu wollenbeziehungsweise sie nach ihren Belangen beeinflussen zu wollen.
Karl-Jürgen Heldt berichtete als stellvertretender Vorsitzender und Vorsitzender in den Fraktionen der CDU im Rat der Gemeinde Schladen-Werla und Ortsrat Schladen insbesondere über politische Aktivitäten der CDU. Neben der Dauerforderung eines Verkehrskreisels an der Gielder Kreuzung und eines Fahrradweglückenschlusses an der L 615 südlich von Schladen, wobei dann auch ein Fahrradweg weiter in Richtung Beuchte führen sollte, wies Herr Heldt insbesondere auf die Aktionen hin, die die CDU im Zusammenhang mit dem Hochwasserschutz angeregt, beantragt und durchgeführt hat. Herr Heldt versprach im Sinne der betroffenen Okeranwohner nicht locker zu lassen, um für diese einen bestmöglichen Hochwasserschutz zu erreichen.
Nach weiteren Berichten und Aussprachen wurde der bestehende Vorstand entlastet.
Vorstand teilweise neu gewählt
Die zweijährigen Amtszeiten von Bernward Köbbel (Vorsitzender), Karl-Jürgen Heldt (stellvertretnder Vorsitzender) und Ulrich Herwig (Beisitzer) waren abgelaufen und so musste der Vorstand in Teilbereichen neu gewählt werden. In geheimen Wahlen wurden Bernward Köbbel erneut zum Vorsitzenden und Karl-Jürgen Heldt zu seinem Vertreter ohne Gegenstimmen gewählt. Als Beisitzer wurde Ulrich Herwig wieder gewählt und Bernd Oelschlägel wurde neu ins Vorstandsgremium als Beisitzer gewählt.
Somit kann der Ortsverband Schladen wieder einen vollständigen Vorstand präsentieren, was heutzutage ja auch keine Selbstverständlichkeit mehr ist.
Zum Ende der Sitzung wurde es noch einmal sehr interessant. Denn Bernward Köbbel zeigte in einer Präambel auf, dass die Mitglieder der CDU Schladen sich nicht nur für kommunalpolitische Themen interessieren, sondern sehr wohl auch eine Meinung zu landes- und bundespolitischen Themen haben, zu denen sie stehen wollen. In Leitsätzen, die auf der Homepage der CDU Schladen vollständig zu finden sind, fordern die Teilnehmer der Versammlung auf kommunalpolitischer Ebene unter anderem:
- Weiterreichende Hochwasserschutzmaßnahmen, insbesondere im Ortsbereich Schladen durch eine regelmäßige Auskofferung der Oker im Bereich der Okerbrücke, Schutzmaßnahmen im Bereich des östlichen Okerufers unter Einbindung der Situation des Schützenhauses, Schutzmaßnahmen im Bereich des westlichen Ufers der Oker, hinter der Okerbrücke, in Richtung Norden.
- Sie fordern den Erhalt der Werla-Schule, insbesondere die Erweiterung zu einer Oberschule.
- Auf landespolitischer Ebene sprechen sich die Versammlungsteilnehmer eindeutig für eine ausreichende Polizeipräsenz im ländlichen Bereich aus.
- Auf bundespolitischer Ebene halten die Teilnehmer die Einreise von etwa 200.000 Flüchtlingen im Jahr, einschließlich des Familiennachzuges, bei konsequenter Rechtsanwendung und -durchsetzung in die Bundesrepublik Deutschland als Obergrenze für sinnvoll und sie erwarten, dass andere EU-Länder die Kapazität der Aufnahme von Flüchtlingen erweitern.
- Sie sagen, der Islam gehört nicht zu Deutschland. Er ist in Deutschland präsent geworden und das will man im Rahmen der Religionsfreiheit akzeptieren. Integration ist wichtig.
- Man stellte fest, dass die USA immer ein verlässlicher Partner Deutschlands und Europas gewesen waren. Unter Präsident Trump hat sich diese Verlässlichkeit in Luft aufgelöst. Deutschland und Europa sollen sich nicht von diesem erpressen lassen. Deutschland muss in und mit Europa selbstständig bleiben/werden. Die europäischen Länder sollten noch näher zusammenrücken. Eine Reformation der Europäischen Union wäre sinnvoll.
Nach lebhaften, aber sachlichen Diskussionen über die Inhalte der Leitsätze, wurden diese ohne Gegenstimmen verabschiedet.
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