Wolfenbüttel. Diesmal brauchte Kreisvorsitzende Monika Bötel beim Treffen der Seniorenunion keinen Referenten begrüßen. Bernhard Ehlers, Schatzmeister bei der CDU-Vereinigung, nahm sich in seinem Vortrag den Erneuerbaren Energien an.
Strom braucht jeder. Die Gewinnung aus Wind, Sonne und Biogas sind seit Jahren im Gespräch. Schwung erhielt der Umbau der Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien, als die Bundesregierung den Asstieg aus der Kernergie nach Fukushima beschloss. Schon vorher wurde die Installation und die Abnahme von Ökostrom stark gefördert. Den Betreibern von Solaranlagen (Photovoltaik) wurde die Abnahme des erzeugten Stroms auf 20 Jahre garantiert und die Kilowattstunde mit 50 Cent bezahlt. So war es auch bei der Windenergie. Durch diese weit über den marktüblichen Preisen liegenden Vergütungen stiegen die Preise für den Endverbraucher stetig an, was allerdings auch an den steigenden Belastungen durch Steuern und anderen Abgaben lag. 40 Prozent des vom Kunden bezahlten Stroms sind Steuern und Umlagen nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG). Von jedem Euro, der für Strom gezahlt werden muss, gehen rund 40 Cent an den Staat, 30 Cent fallen für Netzentgelte und 30 Cent für die Erzeugung an.
An der Strombörse in Leipzig kann man aber auch billiger an Strom kommen. Leider macht das EEG diese Möglichkeit aber zunichte. Das Gesetz verpflichtet die Stromanbieter zur Abnahme des teuren Stroms, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wurde. Erst wenn das ausgeschöpft ist, dürfen fossile Kraftwerke den billigeren Strom liefern. Mit der steigenden Anzahl von Solaranlagen steigen auch die Belastungen für die Endverbraucher, weil die nicht wettbewerbsfähige Sonnenenergie auf alle Stromverbraucher umgelegt wird. Der Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) hat mit viel Mühen und Kosten ein Solarpotenzial-Kataster in Auftrag gegeben, auch für die Altstadt von Wolfenbüttel. Der damalige Verbandsrat des ZGB, Jens Palandt, sagte dazu, dass die Bürger weiter für die Energiewende sensibilisiert würden und künftig selbst zur immer wichtiger werdenden dezentralen Energieversorgung beitragen sollten. Außerdem soll auch der CO²-Ausstoß dadurch gesenkt werden. Die Altstadt von Wolfenbüttel mit vielen geeigneten Dächern steht aber unter Denkmalschutz. Darum kann von der Bauverwaltung der Stadt Wolfenbüttel eine Genehmigung nicht in Aussicht gestellt werden. Hier geht Denkmalschutz vor Klimaschutz.
Das EEG ist kein geeignetes Instrument für den Klimaschutz, hat eine Expertenkommission im Auftrag der Bundesregierung festgestellt. Der Ausbau der Windenergie an Land hat so stark zugelegt, dass der geplante Ausbau bereits um 20 Prozent überschritten wurde. Auch der Ausbau der Windenergie auf See ist gut gelaufen. Drei riesige Windparks sind bereits in der Nordsee installiert. Sie haben aber alle den gleichen Fehler: Sie sind nicht durch Stromkabeln mit dem Festland verbunden. Trotzdem erhalten die Betreiber viel Geld für nicht gelieferten Strom. Dieses Geld ist eine Folge des EEG und wird von den Endverbrauchern aufgebracht. Ohne die geringste Gegenleistung. Das Bundeswirtschaftsministerium hat eine Reform des EEG in Gang gebracht. Sie soll nach der Zustimmung im Bundestag und Bundesrat und der Zustimmung der EU zum 1. August 2014 in Kraft treten und bis 2017 gültig sein. Allerdings sind schon neue Änderungen für 2015 und 2016 in der Planung.
Mit "Was geschieht wichtiges im In- und Ausland?" ergänzte Gerd Zeuschner die Julirunde. Beim Ukraine-Problem habe die Bundeskanzlerin eine wichtige Rolle, denn sie allein könne mit dem Kremlchef Putin reden, weil sie sehr gut dessen Sprache spreche. Zur Landespolitik bemängelte man, dass bei der Nahrungsmittelproduktion und Tierhaltung vermehrt Kontrollen durchgeführt werden, deren Kosten die Erzeuger tragen müssen.
Bötel dankte Bernhard Ehlers und Gerd Zeuschner für die Informationen und kündigte an, dass am 18. August 2014 Apotheker Werner Schleypen über Medikamente im Alter informieren werde.
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