Anlässlich des von den CDU- und FDP-Landtagsfraktionen auf den Weg gebrachten Antrag zur Verbesserung der Pflegesituation in Niedersachsen erklärte die stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion, Heidemarie Mundlos: „Um den stetigen Veränderungen in der Pflege gerecht zu werden ist es wichtig, dass die Politik im kontinuierlichen Dialog mit den an der Pflege beteiligten Akteuren bleibt.“
Mundlos führte aus, dass die Zahl der Pflegebedürftigen in Niedersachsen von 1999 bis 2010 um 22,4 Prozent gestiegen sei. Zweidrittel aller Pflegebedürftigen würden zu Hause gepflegt. „Angesichts des medizinischen Fortschritts und der immer älter werdenden Gesellschaft wird der Bedarf an Pflegekräften ständig zunehmen. Daher müssen wir geeigneten Nachwuchs intensiv und langfristig fördern“, forderte Mundlos. Wesentliche Punkte des Antrags seien deswegen die Anerkennung von im Ausland erworbenen Bildungsabschlüssen sowie eine Erleichterung der Nachqualifizierung, auch von Hilfskräften.
Mit Blick auf die in Deutschland lebenden Migranten sagte Mundlos: „Für die Pflege ergeben sich hier ebenfalls Herausforderungen, die wir durch verstärkte Gewinnung von professionellen Pflegekräften mit kulturellem Verständnis sowie durch die Weiterentwicklung der kultursensiblen Pflege begegnen wollen.“ Angesichts der demografischen Entwicklung würde die Pflege zunehmend mit neuen Krankheitsbildern konfrontiert, zudem stiegen insbesondere die Demenzerkrankungen an. Mundlos wies darauf hin, dass nach der aktuellen Regelung auf körperliche Einschränkungen geachtet und die Patienten danach in eine von drei Pflegestufen eingruppiert werden. „Die meisten Demenzkranken sind körperlich noch gesund. Körperliche Einschränkungen sollten also nicht die Leistungsbemessung bestimmen. Vielmehr muss der Grad der Selbstständigkeit berücksichtigt werden. Wir setzen uns daher für eine Neudefinition des Pflegebedürftigkeitsbegriffs auch unter Einbeziehung von Demenzkranken ein“, sagte Mundlos.
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