Coronavirus: DRK für mindestens zwölf Tests die Stunde gerüstet.

Auch ein Fahrzeug für Hausbesuche stehe zur Verfügung.

DRK-Notfallsanitäter Sven Hagen Damke erklärt Landrätin Christiana Steinbrügge den Ablauf innerhalb der Beprobungsstelle.
DRK-Notfallsanitäter Sven Hagen Damke erklärt Landrätin Christiana Steinbrügge den Ablauf innerhalb der Beprobungsstelle. | Foto: DRK

Wolfenbüttel. Seit 14 Tagen befinden sich das mobile Beprobungsteam und die stationäre Beprobungsstelle des DRK in Bereitschaft. Im Auftrag der Kreisverwaltung hat der DRK-Kreisverband diese Einrichtung innerhalb kürzester Zeit auf die Beine gestellt. "Unsere Corona-Beprobungsstelle wäre im Regelbetrieb mit zwei Personen besetzt", erklärt Horst Kiehne, der Vorsitzende des DRK-Präsidiums. Die Rotkreuzler könnten unter normalen Umständen zwölf Proben pro Stunde nehmen. "Das ließe sich aber natürlich je nach Bedarf hochfahren", versichert Kiehne. Das DRK Wolfenbüttel berichtet hierüber in einer Pressemitteilung.


Der Vorteil dieser Drive-in-Lösung: Die zu testenden Personen können im Auto anreisen und müssen ihr Fahrzeug nicht verlassen. Das Auto fährt neben einen gezimmerten Raum, in dem Drucker stehen und die Proben gekennzeichnet werden. Vor der Halle gibt es ein Zelt für den Schutzkleidungswechsel der Helfer. Spontanbesuche sind ausgeschlossen. Vielmehr ist das Procedere der Beprobung klar mit dem Gesundheitsamt geregelt.

Am Tag nach der Fertigstellung fand die Besichtigung der neuen Anlage statt durch Landrätin Christiana Steinbrügge und Dr. Monika Schulze Kökelsum, die Leiterin des Gesundheitsamtes Wolfenbüttel. Steinbrügge bedankte sich für die ausgesprochen zügige Umsetzung der neuen Anforderungen durch das DRK: „Wir brauchten schnelle Lösungen." Auch die Kommunikation untereinander sei ungemein wichtig, sagte sie mit Blick auf Politik, Ärzteschaft und Hilfsorganisationen.

Einrichtung noch nicht aktiv


Allerdings wird die neue Einrichtung noch nicht aktiviert, sondern bleibt im Stand-by-Modus. Beprobungen koordiniert derzeit nur die Kassenärztliche Vereinigung, und zwar zentral in Braunschweig. Auch das Klinikum, Hausärzte und das Gesundheitsamt selbst führen Beprobungen durch. Tatsächlich sei es im Grunde Aufgabe der Ärzteschaft, für die aktuelle Situation Lösungen zu finden. "Aber wir konnten mit der Errichtung einer eigenen Beprobungsstation nicht warten, bis das geschieht", erklärte die Landrätin. "Es war wichtig, dass wir für die Gemeinschaft Lösungen schaffen.“

DRK-Vorstand Andreas Ring betonte, dass der Kreisverband als Hilfsorganisation in Wolfenbüttel auf viele Erfahrungen (Hochwasser, Flüchtlingshilfe) zurückgreifen kann und seine hauptamtlichen Mitarbeiter des Rettungsdienstes durch ehrenamtliche Helfer unterstützt werden. "Wir haben schon deutlich vor der Anfrage durch den Landkreis begonnen, Freiwillige in Hygieneschulungen über das Virus und den Umgang damit auszubilden." Schritt zwei sei nun die Schulung von Freiwilligen für die mögliche Versorgung von Patienten in häuslicher Quarantäne.

Auch Hausbesuche möglich


Ein mit Schutzausrüstungen und Desinfektionsmitteln ausgerüstetes neutrales Fahrzeug steht für Hausbesuche im Zusammenhang mit der Erkrankungswelle zur Verfügung. Denn während einer Quarantäne darf das Haus nicht verlassen werden – auch nicht für kurze Zeit. In erster Linie sollten Familienangehörige, Freunde oder Nachbarn helfen und zum Beispiel Lebensmittel besorgen, die dann vor der Haustür abgestellt werden. Sollte dies nicht möglich sein, kann das Gesundheitsamt über das Deutsche Rote Kreuz eine Versorgung veranlassen.

Ehrenamtliche arbeiten nebenher


Als die neue Beprobungsstelle fertig war, sah man dem Bereitschaftsleiter Björn Försterling einmal mehr den Stolz auf seine Truppe an: "In einer beeindruckenden Leistung baute die Bereitschaft Wolfenbüttel ein gedämmtes Büro für die Probennehmer an die künftige Drive-in Beprobungsstelle", freute er sich. Dabei sei nicht nur das handwerkliche Geschick der Helfer belastet worden, sondern auch ihr Durchhaltevermögen: Die meisten Helfer hatten schließlich schon einen Arbeitstag in den Knochen, als sie um 18 Uhr mit dem ungewöhnlichen Bau-Einsatz begannen. "Gegen 3.30 Uhr des Folgetags war es dann im Wesentlichen geschafft", berichtete Försterling. "Es folgten im Nachgang lediglich noch Verschönerungsarbeiten. Insgesamt war das eine hervorragende Leistung unserer Ehrenamtlichen."


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