Wolfenbüttel. 100 geflohene Menschen trafen am Freitag zur Erstaufnahme in Schöppenstedt ein. In diesem Zusammenhang bat das DRK unter anderem auch um Kleiderspenden, damit sich die Familien für die kalte Jahreszeit wappnen können (regionalWolfenbüttel.de berichtete). Dieser Aufruf habe Wirkung gezeigt. Die Spendenbereitschaft in den letzten Tagen sei groß gewesen, heißt es in einem Bericht von Frank Woestmann, Sprecher des DRK.
"Schon am Freitag standen viele Säcke mit Winterkleidung vor der Tür", berichtete Juliane Liersch, Mitglied des DRK-Kreispräsidiums. Sie arbeite zurzeit in der Tafel am Alten Tore mit und nahm dort unter anderem warme Sachen für Kinder, Spielzeug und sogar neue Babyfläschchen in Empfang. "Ich bin begeistert.", lauteten die Worte von Juliane Liersch. Die Unterstützung laufe jedoch nicht nur auf privater, sondern auch auf institutioneller Ebene an. "Die Firma Jägermeister hat uns in Wittmar eine Halle zur Verfügung gestellt", erzählte DRK-Kreisvorstand Andreas Ring. Auf 600 Quadratmetern könne das Rote Kreuz nun Ausrüstung lagern und eine vernünftige Sortierung vornehmen.
Der Regelbetrieb ist noch nicht eingekehrt
Der Wachhund der Sicherheitsleute wurde von den Kindern erobert und diene seitdem als Therapiehund. Foto:
Trotz der Spenden laufe jedoch noch nicht alles problemlos, so Andreas Ring. "Wir sind vom Regelbetrieb in der Schöppenstedter Unterkunft noch weit entfernt." Die Situation werde sich vorerst nicht entspannen können. Die jetzigen 100 Menschen sollen nämlich bis Mittwoch auf die Gemeinden verteilt werden. Donnerstag werden dann schon die nächsten 100 Flüchtlinge in der ehemaligen Strümpel-Schule untergebracht. "Ich gehe davon aus, dass wir erst Mitte oder Ende nächster Woche in den Regelbetrieb übergehen können.", so Andreas Ring. Ein Gutteil Normalität sei dennoch schon in der Unterkunft eingekehrt. So können sich die Kinder beispielsweise im KidsClub des ITZ, bei dem viele Helfer der DRK mitmachen, austoben und mit den Helfern und anderen Kindern Spaß haben. Sogar der Wachhund der Sicherheitsleute wurde von den Kindern erobert und diene seitdem als Therapiehund.
Weiterhin Helfer gesucht
Gleichwohl werden weitere Helfer benötigt, vor allem für den Betreuungs- und den Verpflegungsdienst. "Wir müssen langfristig planen, darum unsere Bitte: im Freundes- und Bekanntenkreis geeignete Menschen ansprechen - wer kann helfen?", so Andreas Ring. Das DRK habe für solche Ehrenamtlichen einen Fahrdienst eingerichtet, der die Menschen mit Kleinbussen vom Solferino (Am Exer) nach Schöppenstedt und zurück bringt. "Auch Fragen der Versicherung, Fahrtkosten und Aufwandsentschädigungen sind geklärt", versichert der Kreisvorstand. Meldungen von Freiwilligen Helfern nimmt die Servicestelle des Kreisverbandes unter der Telefonnummer 05331/97500 entgegen.
mehr News aus Wolfenbüttel