Wolfenbüttel. Bereits seit geraumer Zeit wird in den politischen Gremien darüber diskutiert, wie mit den eingelagerten Denkmälern der Stadt umgegangen werden soll. Wie einst bei "Wolf" und "Apfel" scheint sich das Thema Kriegerdenkmal zum nächsten Dauerbrenner der politischen Beratungen zu entwickeln.
Das Denkmal stand bis zur Umgestaltung des Schlossplatzes seitlich vor dem Zeughaus. Ursprünglich war es jedoch 1880 zentral auf dem Schlossplatz errichtet worden – als Erinnerung an die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71. Um 1960 wurde es an den Rand der Grünfläche vor dem Zeughaus versetzt, später abgetragen und eingelagert.
Nun soll das stark sanierungsbedürftige Denkmal, unter anderem ist das Kreuz des Obelisken vollständig zerstört, wieder Teil des Stadtbildes werden. Die Gruppe BUW/FDP im Stadtrat plädiert für eine Rückkehr des Denkmals auf den Schlossplatz nahe der geschmiedeten Umzäunung der Herzog-Linde. Der entsprechende Antrag stand nun im Ausschuss für Kultur, Tourismus und Städtepartnerschaften auf der Tagesordnung. Doch eine Empfehlung konnte das Gremium nicht aussprechen. Der Ausschuss hat den Antrag bei 4:4 Stimmen nicht empfohlen. Auch der SPD-Antrag, das Thema von der Tagesordnung zu nehmen und zur erneuten Beratung in die Fraktionen zu geben, fand keinen Zuspruch.
Stadt schlägt Alternative vor
Ein Alternativvorschlag, wie man das Denkmal sichtbar machen könnte, ohne hohe Summen für eine Komplettsanierung auszugeben - immerhin würde diese um die 70.000 Euro kosten - kam von der Verwaltung. Demnach soll nur ein Fragment des Denkmals, die Gedenkplatte, aufgestellt werden. Dies könnte mit einer Info-Tafel und einem digitalen Tool zur Visualisierung des Kriegerdenkmals versehen werden. Die Kosten hierfür werden auf 10.000 bis 15.000 Euro geschätzt. Ob dieser Vorschlag bei der Politik auf Zustimmung stoßen und am Ende in einer Beratungsvorlage münden wird, wird sich zeigen müssen. Zunächst wird aber der Ausschuss für Bau, Stadtentwicklung und Umwelt am kommenden Dienstag weiter über den Antrag der BUW/FDP - Aufstellung auf dem Schlossplatz - beraten.