Die Arbeitslosigkeit ist in Wolfenbüttel leicht angestiegen - Juli-Quote bei 7,5 Prozent


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[image=47841]Die Erwerbslosenzahlen in der Region sind im Juli leicht angestiegen. Nach übereinstimmender Bewertung der zuständigen Arbeitsagenturen waren saisonale Gründe für die Zunahme verantwortlich. Ferienbeginn und Ausbildungsende hätten die Zahlen erwartungsgemäß ansteigen lassen. Viele Unternehmen haben ihre Azubis nicht übernommen.

In Gesamt-Niedersachsen wuchs die Zahl der Erwerbslosen im Vergleich zum Juni um 3,2 Prozent auf knapp 276.000, die Arbeitslosenquote stieg damit auf 6,9 Prozent. Vor einem Jahr hatte die Quote bei 7,5 Prozent gelegen.

Eckwerte des Arbeitsmarktes Wolfenbüttel

Die Arbeitslosigkeit in Wolfenbüttel ist von Juni auf Juli um 95 auf 3.332 Personen gestiegen, teilt die Agentur für Arbeit Braunschweig - Geschäftsstelle Wolfenbüttel mit. Das waren 199 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr.

Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juli 7,5 Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 8,0 Prozent. Dabei meldeten sich 716 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 125 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 617 Personen ihre Arbeitslosigkeit (-105).

Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 4.812 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 391 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 4.858 Abmeldungen von Arbeitslosen (-211). Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juli um 16 Stellen auf 213 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 65 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Juli 113 neue Arbeitsstellen, 31 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 721 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 86.

Bodes Ziel: Junge Menschen in Arbeit bringen

Für Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode ist die leichte Zunahme der Arbeitslosigkeit nur eine vorübergehende Entwicklung. Insgesamt sei die Zahl der Erwerbslosen nach wie vor die niedrigste seit 19 Jahren. Auch die unter 25-Jährigen hätten weiter gute Chancen auf eine feste Stelle: "Junge Menschen in Ausbildung und Arbeit zu bringen, bleibt unser zentrales Ziel", sagte der Minister heute in Hannover.

Nach Ausbildungsende: Niedersächsischer Arbeitsmarkt bietet viele junge Fachkräfte

Der Arbeitsmarkt in Niedersachsen hat sich im Juli wie für diese Jahreszeit üblich entwickelt: Die Arbeitslosenzahl ist auf 275.993 angestiegen. Dies waren 3,2% mehr als im Juni, aber 8,4% weniger als vor einem Jahr.

Die Arbeitslosenquote ist gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 6,9% gestiegen, vor einem Jahr lag sie noch bei 7,5%. Die wichtigste Ursache dieses jährlich wiederkehrenden Anstiegs ist das Ende des Ausbildungs- und Schuljahres, nach dem sich viele Absolventen vorübergehend arbeitslos melden. „Jetzt ist der ideale Zeitpunkt für Arbeitgeber, sich die frisch ausgelernten Fachkräfte zu sichern, die von ihren Ausbildungsbetrieben nicht übernommen wurden“, erklärt Klaus Stietenroth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen.

„Da die meisten jungen Fachkräfte erfahrungsgemäß schnell eine Anschlussbeschäftigung finden, sollten Arbeitgeber nicht zögern, bei unseren örtlichen Arbeitgeber-Services nach geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern zu fragen.“ Abgesehen von der im üblichen Umfang erhöhten Jugendarbeitslosigkeit, habe sich der Arbeitsmarkt weiter positiv entwickelt, berichtet Stietenroth.

Die insgesamt günstige konjunkturelle Entwicklung zeigt sich auch in der Personalnachfrage, die wie in den Vormonaten auf hohem Niveau liegt. Die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen lag bei 19.836 und somit 0,6% unter dem Vormonat.

Insgesamt waren in Niedersachsen im Juli 49.658 offene Stellen gemeldet. Das sind 29,5% mehr als vor einem Jahr. Anstiege gab es beispielsweise in „Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz“, im „Gesundheits- und Sozialwesen“, in „Verkehr und Lagerei“ sowie in der Zeitarbeit.

Unterbeschäftigung

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Regionaldirektion Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, die aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden. Die Unterbeschäftigung betrug nach vorläufigen Angaben im Juli 375.817.

Jugendarbeitslosigkeit

In den Sommermonaten steigt die Arbeitslosigkeit von unter 25-Jährigen üblicherweise, da sich viele Absolventen nach ihrem Schul- oder Ausbildungsende vorübergehend arbeitslos melden. Die Arbeitslosenzahl lag bei 32.932. Gegenüber dem Vormonat bedeutet dies einen saisontypisch deutlichen Anstieg um 8.729 bzw. 36,1%. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der jüngeren Arbeitslosen um 4.227 bzw. 11,4% gesunken. Die Arbeitslosenquote betrug 7,3%. Im Vormonat lag sie bei 5,4%, im Vorjahresmonat bei 8,4%.

Kurzarbeit

Die Inanspruchnahme von Kurzarbeit2 schwankt von Monat zu Monat, macht jedoch nur noch einen Bruchteil der Höchstwerte von Frühjahr 2009 aus, als knapp 100.000 Beschäftigte in Kurzarbeit waren. Die Zahl der neuen Anzeigen über konjunkturell bedingte Kurzarbeit lag im Juni 2011 (aktuellster Wert) mit 160 Betrieben unter der des Vormonats, ebenso die Zahl der betroffenen Beschäftigten mit 1.500. Die tatsächlich realisierte Kurzarbeit bis April 2011 (aktuellste Hochrechnung) ist ebenfalls gesunken. Die Zahl der Betriebe lag bei 1.461, die der kurzarbeitenden Beschäftigten bei 9.749.

Beschäftigung

Auch bei der Beschäftigung setzte sich der positive Trend fort. Nach den vorläufigen hochgerechneten Ergebnissen von Mai 2011 (aktuellster Wert) stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Niedersachsen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,0% bzw. 73.443 auf rund 2,53 Millionen an. Damit lag das Land Niedersachsen weiterhin bundesweit mit an der Spitze. Zum Vergleich: In den westdeutschen Bundesländern stieg die Zahl gegenüber dem Vorjahr um 2,7% bzw. 603.178 auf rund 22,99 Millionen.


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