Wolfenbüttel. Um den Bedarf für eine mögliche IGS in Schöppenstedt zu ermitteln, wurde Anfang des Jahres in der Samtgemeinde Elm-Asse eine Elternbefragung durchgeführt. Das Ergebnis der Befragung war für viele Befürworter einer IGS in Schöppenstedt eine Enttäuschung: Den Prognosen nach, ist eine vierzügige IGS in Schöppenstedt mit potentieller Außenstelle in Remlingen nicht genehmigungsfähig, weil die Mindestschülerzahl nicht erreicht wird. Die Kreistagsfraktion der Grünen kämpft allerdings weiter für die Gesamtschule in Schöppenstedt.
Wie die Kreisverwaltung berichtet, wäre eine dreizügige IGS in Schöppenstedt nämlich durchaus noch genehmigungsfähig, wenn auch Dettum und Evessen aus der Samtgemeinde Sickte noch zum Einzugsbereich der Schule gezählt werden. Um den Schulstandort Schöppenstedt langfristig zu erhalten und eine wohnortnahe Schulform mit Abituroption anbieten zu können, möchte die Kreistagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen deshalb weiterhin an den Plänen für eine IGS in Schöppenstedt festhalten. In einem Antrag an den Kreistag fordert die Fraktion, dass die Einrichtung einer Integrierten Gesamtschule (IGS) in der Samtgemeinde Elm-Asse zum nächstmöglichen Zeitpunkt durchgeführt wird. Der Antrag soll nun in den entsprechenden Fachausschüssen beraten werden.
Begründung der Fraktion
In der Begründung für den Antrag, heißt es seitens der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen: "Der Kreistag ist für ein ausgeglichenes, qualitativ hochwertiges Schulangebot im gesamten Landkreis verantwortlich. Die Schulform der IGS erfüllt die Anforderungen,
da sie ein Angebot für alle Leistungsgruppen unter den Schülerinnen und Schülern darstellt. Eine IGS in Schöppenstedt ermöglicht eine wohnortnahe Schulwahl mit einer Abituroption ohne Wechsel der Schulform. Eine breite Elterninitiative zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der Schulstandorte in der Samtgemeinde Elm-Asse hat unterschiedliche Optionen untersucht und die IGS als best geeignete Schulform identifiziert und dafür ein überzeugendes Schulkonzept entwickelt."
Dreizügige IGS pädagogisch sinnvoll?
Der pädagogische Nutzen einer dreizügigen IGS wurde innerhalb des Kreistages mehrfach bezweifelt, weil im Vergleich zu einer vierzügigen Integrierten Gesamtschule das pädagogische Angebot entsprechend geringer ist. Auch Landrätin Christiana Steinbrügge sagte nach dem Ergebnis der Elternbefragung, dass eine dreizügige IGS aus pädagogischer Sicht nicht sinnvoll sei. Wie Holger Barkhau von den Grünen bereits im März erklärte, könnte es aber durchaus sein, dass die Schülerzahlen letztlich auch höher sind, als von den Prognosen vorausgesagt, wenn die IGS erst einmal da ist. Bei der Elternbefragung hatten sich nämlich fast 40 Prozent der befragten Eltern nicht beteiligt, obwohl auch diese sich natürlich letztlich für eine der vorhandenen Schulformen entscheiden müssen.
Sickte oder Schöppenstedt?
Der Kreistag hat in seiner jüngsten Sitzung nun aber auch beschlossen, dass auch in der Samtgemeinde Sickte und der Gemeinde Cremlingen eine Elternbefragung für eine IGS in Sickte durchgeführt werden soll. Der Einzugsbereich dieser Schule würde also auch Dettum und Evessen umfassen. Sollte diese Elternbefragung die Entscheidung motivieren eine IGS in Sickte einzurichten, dann würde dies wohl das Aus für eine IGS in Schöppenstedt bedeuten, weil diese nur mit den zusätzlichen Schülerzahlen aus Dettum und Evessen genehmigungsfähig ist.
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