Die Linke: "Anfrage belegt Zusammenhang von Armut und niedrigem Bildungsabschluss"


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Die Linke im Landtag kritisiert, dass die Schere zwischen arm und reich an den Schulen immer weiter aufgeht. Ebenso sei der Gesamtanteil an Kindern aus ärmeren Verhältnissen gestiegen. Das ergibt sich aus der Antwort auf eine Anfrage der Fraktion an die Landesregierung. „Das gegliederte Schulsystem siebt nach der Dicke des elterlichen Geldbeutels“ kommentierte die bildungspolitische Sprecherin der Linken, Christa Reichwaldt, die neuesten Zahlen. Demnach sind 16,6 Prozent der Kinder an Grundschulen aus sozialen Gründen von der kostenpflichtigen Bücherleihe befreit. An Gymnasien sind es nur 4,6 Prozent, an Hauptschulen hingegen fast achtmal und an Förderschulen sogar zehnmal so viele. Der Landesregierung gelinge es nicht, diese Entwicklung zu stoppen, sagte Reichwaldt; die Zahlen der vergangenen Jahre belegten, dass sich der Zusammenhang von Armut und niedrigem Bildungsabschluss stetig verfestige.

„Es ist der Kardinalfehler unseres Bildungssystems, die Kinder im Alter von zehn Jahren auf unterschiedliche Schulformen zu verteilen“, sagte Reichwaldt. „Diese Praxis fördert soziale Abstände statt sie zu bekämpfen“. Die Rolle der Integrierten Gesamtschule, in der alle Kinder gemeinsam lernen und die Bildungswege bis zuletzt offen bleiben, müsse deutlich gestärkt werden. Derzeit müssen die bestehenden Gesamtschulen jede vierte Bewerbung ablehnen, weil der Platz nicht ausreicht.




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