Die Linke: "Die Dispo-Zinsen müssen endlich gedeckelt werden"




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Dr. Manfred Sohn ( Foto: dielinke-nds.de)



Die Linke im Landtag hat heute erneut eine Senkung der Dispo-Zinsen gefordert. Angesichts weiterhin zweistelliger Zinssätze müsse die Landesregierung darauf hinwirken, dass sie gesenkt werden. Dr. Manfred Sohn, der finanzpolitische Sprecher der Linksfraktion und Landesvorsitzende seiner Partei, erklärte dazu: „Die Dispo-Zinsen sind längst nicht mehr angemessen oder gerecht. Die Kreditinstitute können sich bei der Europäischen Zentralbank hunderte Milliarden Euro für einen Zinssatz von einem Prozent leihen und nehmen dann von ihren Kunden 11, 12 oder 13 Prozent Dispo-Zinsen.“ Laut einer Untersuchung von „Stiftung Warentest“ beträgt der durchschnittliche Zinssatz von 900 überprüften Kreditinstituten 11,76 Prozent. „Es geht aber auch anders: Einzelne Banken in Niedersachsen bieten ihren Kunden Zinssätze von 5,25 Prozent bis 7,90 Prozent“, sagte Sohn.


Die Linksfraktion bekräftigte ihre Forderung nach einem Höchstsatz, der maximal fünf Prozentpunkte über dem Zinssatz der Europäischen Zentralbank liegt – also derzeit sechs Prozent nicht überschreitet. Die Landesregierung solle die sogenannte Verordnungsermächtigung im Niedersächsischen Sparkassengesetz nutzen, um eine derartige Begrenzung der Höhe von Dispo-Kreditzinssätzen bei den Sparkassen durchzusetzen, forderte Sohn. „Eine Fünf-Prozent-Marge wäre vernünftig, gerecht und würde die Kosten der Kreditinstitute decken.“ Man sei sich natürlich klar darüber, dass ein Sonderweg allein für Sparkassen in Niedersachsen keine dauerhafte Lösung sei. Deshalb solle die Landesregierung eine entsprechende Bundesratsinitiative einleiten.

Zum Hintergrund: In Deutschland verfügen einer aktuellen Studie zufolge etwa 80 Prozent der Haushalte über einen Dispositionskredit. Im Durchschnitt liegt er bei 3.000 Euro pro Haushalt. Laut der befragten Kreditinstitute nehmen zum Zeitpunkt der Befragung durchschnittlich 29 Prozent der Kunden den Kredit in Anspruch. Arbeitslose greifen demnach häufiger als Beschäftigte auf Dispo-Kredite zurück, ebenso Alleinerziehende, Paare mit Kindern und Selbständige.


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