Die Linke: Kurt Herzog präsentiert Abschlussbericht zum Asse-Untersuchungsausschuss




Am Donnerstag, dem 22. November, stellt der umweltpolitische Sprecher der Linksfraktion im Niedersächsischen Landtag, Kurt Herzog, den Abschlussbericht seiner Fraktion zum Asse-Untersuchungsausschuss vor. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Roten Pavillon, Fischerstr. 19b, in Wolfenbüttel. Die Moderation übernimmt der örtliche Landtagsabgeordnete und Stellvertreter Herzogs im Ausschuss, Victor Perli. Der Eintritt ist frei.

Als Vertreter der Linken im Untersuchungsausschuss haben Kurt Herzog und Victor Perli versucht, Licht ins Dunkel der Verantwortlichkeiten um den „größten atompolitischen Skandal des Landes“ zu bringen. In seinem Vortrag nennt der Umweltpolitiker und Anti-Atom-Aktivist Herzog die politisch Verantwortlichen und klärt fachlich über Ursachen und Folgen auf. Die Zuschauer sind herzlich eingeladen, die Ergebnisse mit Herzog zu diskutieren.

Die Ergebnisse des Untersuchungsausschusses zeigen laut Herzog, dass der Einstieg der Bundesrepublik in die Atomenergie ein Flug ohne Landebahn war. Die notwendige Entsorgung des Atommülls habe nur schnell gehen und wenig kosten sollen, dies habe zu den heutigen Problemen in der Asse geführt. Herzog: „Die entsprechenden Gutachten wurden allein im Sinne einer unverzüglichen Errichtung rechtlicher Grundlagen für den Betrieb von Atomkraftwerken verfasst, Bedenkenträger wurden an den Rand gedrängt. Man kaufte das Asse-Bergwerk trotz der Vorhersage von Wassereinbrüchen durch seriöse Wissenschaftler und gegen mahnende Stimmen aufrichtiger Kommunalpolitiker.“

Herzog bedauert, dass es nicht gelungen ist, die Verantwortlichen juristisch zur Rechenschaft zu ziehen. Einige hätten nach eigenen Angaben nicht vorsätzlich gehandelt und die Folgen nicht absehen können. Außerdem hätten viele Zeugen angegeben, sich nicht mehr richtig erinnern zu können.

Bereits bevor dem Asse-Bergwerk in einem zentralen Gutachten 1967 die Tauglichkeit bescheinigt wurde, habe die Einlagerung begonnen. Schon 1971 sei klar gewesen, dass es sich nicht um eine „Versuchslagerung“, sondern um ein Endlager gehandelt habe, in das die Atommüllfässer ab 1974 einfach abgekippt wurden. Eine häufig gehörte Aussage von Zeugen sei gewesen, „aus heutiger Sicht hätte man nicht...“ Kurt Herzog betont: „Solche Aussagen frustrieren. Sie sind naiv und ignorant gleichermaßen. Schließlich gab es von Anfang an Wissenschaftler, die gewarnt haben.”


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