Dieter Lorenz´Pfingstbotschaft: Dankbarkeit gegenüber Lehrern


Dieter Lorenz hat sich wieder Gedanken zum Pfingstfest in Verbindung mit einem aktuellen Thema gemacht. Foto: privat
Dieter Lorenz hat sich wieder Gedanken zum Pfingstfest in Verbindung mit einem aktuellen Thema gemacht. Foto: privat | Foto: privat

Sickte. Wie in jedem Jahr erreichte uns eine Pfingstbotschaft des Sickter Altbürgermeisters Dieter Lorenz. In diesem Jahr befasst er sich mit dem Thema "Wann haben Sie Ihrem Lehrer oder einem Lehrenden zuletzt gedankt?"


Liebe Leserinnen und Leser,


Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.
Wo kommt eigentlich die Bildung her?
Natürlich von der Schule, das ist doch klar!
Und wer macht die Bildung wahr?
Die Lehrerinnen und Lehrer – das war doch immer so –
Danken wir ihnen und seien wir über ihr Wirken froh.

Wer bestimmt den Geist einer Schule? Im Normalfall die Lehrerinnen und Lehrer. Im Schuljahr 2015/2016 waren in Deutschland, an allgemeinbildenden Schulen, insgesamt 754.726 Lehrer beschäftigt: 74.684 davon in Niedersachsen. Im internationalen Vergleich liegen die deutschen Lehrergehälter im oberen Drittel, bei der wöchentlichen Arbeitszeit belegen sie den Spitzenplatz, so die Statistik. Das ist eine Seite unserer Bildung, In der politischen Diskussion steht Bildung oben an. Schulformen, Veränderungen, Inklusion und vieles mehr muss in Schulen und Gesellschaft, von unseren Lehrerinnen und Lehrern – zum Wohle der Kinder – umgesetzt werden. Dazu kommt das „spannungsvolle Miteinander“ (wenn es überhaupt da ist) mit den Eltern oder Erziehungsberechtigten. Auch außerhalb unserer Schulen gibt es viele Bürgerinnen und Bürger, die lehrend tätig sind und das meist auch mit Begeisterung. Wir sollten uns vornehmen, diesen „Bildungsvermittlerinnen und Vermittlern alle Art“ öfter mal „Danke“ zu sagen oder es ihnen mitzuteilen.

Von der eigenen Verantwortung ablenken?


Unsere heutige Gesellschaft neigt dazu, von eigener Verantwortung abzulenken und Andere vorzuschieben, besonders im Erziehungsbereich. Ist das richtig und verantwortungsvoll?

Eigentlich gilt in einer freien Gesellschaft: Jeder ist zunächst für sich und die Seinen allein verantwortlich. Wenn er sich selbst nicht helfen kann, dann ist seine Familie, die nächsten Verwandten, dran. Der Staat kommt zuallerletzt, ausgenommen bei der Schulpflicht. Beim Verhältnis Eltern/Schule liegt die Erziehung bei den Eltern und die allgemeine Schulbildung beim Staat, in den Schulen. Wer vermittelt Bildung? Das sind die Lehrerinnen und Lehrer, die oft in der Kritik stehen.

Vor wenigen Tagen konnte man in den Medien lesen: „Es kann nicht sein, dass alles, was nicht klappt, bei den Lehrern abgeladen wird.“ Spricht man mit Lehrerinnen und Lehrern, dann hört man von den hohen Erwartungen der Eltern an die Schule und somit an die Lehrer. Zwischen Eltern und Lehrern stehen die Kinder, um die es ja eigentlich geht. Die Kinder heute sind selbstbewusster, anspruchsvoller und fordernder. Mit all diesen jungen Menschen – von der Krippe bis zum Schulabschluss – ist von Lehrern Können und Menschsein gefragt. Früher bewährten sich alte Tugenden wie „Beispiele machen Lust, Befehle nicht“, „Wenn etwas wachsen soll, muss man es begießen“, „Wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es heraus“ und weitere Binsenweisheiten.

Eine Mutter berichtet: „Wir haben unseren Sohn nach der 2. Klasse aus der Schule am Ort herausgenommen, weil kaum Hausaufgaben aufgegeben waren und die 1. und 2. Klasse zusammen unterrichtet wurden. In einer Grundschule in einem anderen Ort erlebten wir eine ganz andere Art von Schulleben. Wenn die Lehrerin in den Klassenraum kam, da standen die Schüler auf und sagten „Guten Morgen, Frau...“. In dieser Schule erlebten wir fröhliches Lernen, mit Beachtung der Regeln. Für unseren Sohn hat sich dieser Schulwechsel gelohnt, auch wenn wir den Schultransport selbst regeln und bezahlen mussten. Gute Schulbeispiele gibt es auch heute.

Woher kommt derAnsehensverlust?


Es gab Zeiten, da waren Pfarrer und Lehrer die anerkanntesten Persönlichkeiten im Ort. Viele kleine Schulen wurden geschlossen und die Kirchen sind leerer. Liegt der Ansehensverlust auch daran? Wer bestimmt den Geist einer Schule? Mir scheint – nach wie vor – sind es die Lehrerinnen und Lehrer. Besser geht es, wenn Eltern, Lehrerkollegium, Schulbehörde und Schuleigentümer zielgerichtet zum Wohle der Kinder zusammenarbeiten.

Und was können wir als Eltern, Großeltern, Verwandte und interessierte Bürger tun? Womöglich, am Schulleben teilnehmen. Auch Aufgaben übernehmen, die Lehrerinnen und Lehrer loben, „Danke“ sagen und Mut machen, mit neuen Verhaltensweisen der Kinder und den immer umfangreicher werdenden neuen Techniken fertigzuwerden.

Übrigens, danken kann man auch an vielen anderen Stellen unseres Zusammenlebens. Danken fördert die Gesprächsbereitschaft, Nachbarschaftshilfe und gibt dem eigenen Leben mehr Sinn.

Was ist eigentlich Geist?


Wir haben vom Geist in den Schulen gesprochen. Was ist eigentlich Geist? Im früheren großen Duden steht: “Geist. „Die vom Körperlichen unabhängige und über das Körperliche hinausführende Bewusstseins- und Denkkraft des Menschen“.
Fragt man nach den Ursachen dieser Denkkraft, dann kommt man auch auf Religion. 58 Prozent der Deutschen glauben an einen Gott. 24 Millionen katholische und 22 Millionen evangelische und andere Christen zeigt uns die Statistik. Für die 58 Prozent der Deutschen hat das Pfingstfest – mit der Bedeutung des Heiligen Geistes – großen Wert. Man denkt zurück an Konfirmation oder Firmung und an das damals Gelernte. Manchem kommen dabei die sieben Gaben des Heiligen Geistes in den Sinn. Man denkt nach über die Gaben des Verstandes, des Rates, der Weisheit, der Stärke, der Wissenschaft, der Frömmigkeit sowie der Gottesfurcht und wie diese Gaben bisher geholfen haben.

Dabei können auch Gedanken kommen, was ich für Leib, Geist und Seele tun muss, um meine Lebensumstände besser in den Griff zu bekommen. Zu Pfingsten gibt es da viele Möglichkeiten. In Wolfenbüttel ist seit Jahrzehnten, immer am Pfingstmontag, ein Ökumenischer Gottesdienst. Diesmal, um 10 Uhr in der Katholischen St.-Petrus-Kirche. Auch in anderen Städten und Orten gibt es diese Möglichkeit der Begegnung aller Christen. Auch wenn Sie nicht als Mitglied einer Christlichen Gemeinde gelten, schauen Sie vorbei und lassen Sie den Geist der Gemeinschaft auf sich wirken.

Allen, die diese Botschaft lesen, wünsche ich die Gaben des Heiligen Geistes, Freude am Leben und die Kraft mithelfen zu können für ein friedliches Miteinander!

Mit frohen Grüßen wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Pfingstfest, mit vielen Hoffnung bringende Begegnungen und öfter mal Danke sagen.
Dieter Lorenz, Sickte


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