Wolfenbüttel. Wer Annabell Ohnesorge fragt, was das Besondere an ihrer Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement war, bekommt eine überraschende Antwort: „Ich musste keine Betonplatten verkaufen!“ Die 22-Jährige sei froh, dass sie beim Roten Kreuz für das Wohl der Menschen arbeiten könne.
Sie und ihr gleichaltriger Kollege Marvin Muth haben gerade ihre Ausbildung beim DRK-Kreisverband Wolfenbüttel absolviert und sind jetzt als Kauffrau/Kaufmann beim Roten Kreuz angestellt. Mandy Groß hat zudem jetzt ihre Ausbildung zur Altenpflegerin in Teilzeit beim DRK abgeschlossen.
Während Ohnesorge sich der Finanzbuchhaltung zuwendet, hat Muth sich für die Personalabteilung entschieden. „Mir hat es schon während der Ausbildung gefallen, dass wir ganz selbstverständlich ein Teil des Teams waren und mit so vielen unterschiedlichen Menschen in Kontakt kommen. Das ist doch anders, als in den klassisch kaufmännischen Ausbildungsbetrieben“, zeigt er sich begeistert. In ihrer Ausbildung waren sie zudem in den Sozialstationen und in der Servicestelle eingesetzt, um ein umfassendes Bild von der Arbeit des Kreisverbandes zu erhalten.
„Es gibt nichts Besseres, als die Absolventen unserer Ausbildung zu übernehmen. Qualifizierter Nachwuchs ist wichtig, das ist einer der Gründe, weswegen wir ausbilden“, sagt Andreas Ring, Vorstand des DRK-Kreisverbandes. Und er weist auf die besondere Leistung der beiden hin: Statt nach drei Jahren die Ausbildung abzuschließen, verkürzten sie jeweils um ein halbes Jahr. Mit einem Abschluss von 97 Prozent erreichte Ohnesorge zudem ein außergewöhnliches Ergebnis. Ring: „Gute Auszubildende streben häufig ein anschließendes Studium an. Wir können uns daher gut vorstellen, in Zukunft auch eine duale Ausbildung anzubieten, die ein Teilzeit-Studium ermöglicht.“
Teilzeit ist keine Seltenheit
Teilzeit-Modelle sind keine Seltenheit im DRK, auch in der Ausbildung nicht. „Meine Ausbildung hat vier statt drei Jahre gedauert, und ich musste immer dann lernen, wenn mein Kind lernte – aber es hat geklappt“, erzählt Mandy Groß. Nachdem sie einige Jahre in der Hauswirtschaft tätig war, ist sie glücklich, jetzt in der Ambulanten Pflege zu arbeiten. Und ihre Vorgesetzte Petra Seidel-Daschke ergänzt: „Nach der Ausbildung schauen wir gemeinsam mit unseren Mitarbeiterinnen, ob es sinnvolle Fort- und Weiterbildungen gibt, die sie in ihrer Karriere weiterbringen.“
Die Ausbildungen zur Kauffrau/-mann für Büromanagement sowie in der Altenpflege sind zwei der vier möglichen Ausbildungsschienen, die das DRK Wolfenbüttel anbietet. In der Küche des Solferino Am Exer werden jedes Jahr mehrere Köche ausgebildet, und der Rettungsdienst bietet die noch relativ neue Ausbildung zum Notfallsanitäter an. „Gerade im Rettungsdienst gibt es wenige Ausbildungsstellen. Dort ist es empfehlenswert, wenn die Bewerber schon etwas Erfahrung haben – etwa durch ein Freiwilliges Soziales Jahr“, erklärt Ring. Auch in diesem Jahr gebe es wieder einige freie Ausbildungsstellen, auf die sich Interessenten ab sofort bewerben können.
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