Wolfenbüttel. Einen ordentlichen Schub hat jetzt die Kontakt-Ermittlungsgruppe im Gesundheitsamt Wolfenbüttel bekommen. Um die Kreise der Corona-Infektionen im Landkreis zu verfolgen und möglichst einzudämmen, sind dort Menschen seit Monaten damit beschäftigt, die Kontaktpersonen von Erkrankten zu identifizieren und anzurufen. In dieser Woche rückten nun 13 DRK-Katastrophenschutz-Helfer und -helferinnen zur Unterstützung an. Dies berichtet das DRK in einer Pressemitteilung.
Seit Wochen spreche das Gesundheitsamt angesichts ständig steigender Infektionszahlen von einer Überlastung seiner Mitarbeiter. "Unserem Aufruf waren zunächst 23 Helferinnen und Helfer gefolgt", berichtet jetzt Hansjörg Jentsch, der beim DRK-Kreisverband Wolfenbüttel die neue Gruppe aufgebaut habe. "Allerdings sind nicht alle dabei geblieben." Denn der Aufwand sei nicht ganz ohne. "Schon die Schulung am Computer geht ziemlich in die Tiefe", erzählt Jentsch. Außerdem würden viele der Angerufenen zunehmend genervt bis betroffen reagieren. "Es gehört schon ein gewisses Kommunikationsvermögen dazu, solche Anrufe gut über die Bühne zu bringen." Doch die Gründe für den Absprung aus dem MKT wären unterschiedlich und meist persönlich gewesen: "Dem einen missfiel das Großraumbüro, dem anderen war der Zeitaufwand zu groß."
Tatsächlich erwarte das Gesundheitsamt den Pro-Kopf-Einsatz an 18 Stunden pro Woche (drei Tage je sechs) – gerne auch mehr und gerne auch mal am Wochenende. "Es sollen jeden Tag zwei Schichten dafür sorgen, dass die Telefone von 8 bis 14 und von 14 bis 20 Uhr besetzt sind", verdeutlicht Heike Kanter. Die Halchteranerin ist stellvertretende Vorsitzende im Präsidium des DRK-Kreisverbandes, habe sich aber spontan zur Mitarbeit im Mobilen Kontaktnachverfolgungs-Team (MKT) entschlossen. "Ich kann mir in diesen Coronazeiten kaum eine sinnvollere Aufgabe vorstellen", sagt sie zu ihrer Motivation.
Neulinge sitzen neben "alten Hasen"
Die Hilfe findet erstmal in kleinen Gruppen statt. "Die Neulinge werden zunächst an der Seite erfahrener Ermittler eingesetzt", sagt Hansjorg Jentsch. Je nach Fortschritt – Heike Kanter nennt es "Learning by doing" – werde demnächst der Dienstplan bis Anfang Januar aufgesetzt. Um die Ausbreitung der Infektionen einzudämmen, müssten so schnell wie möglich alle Kontakte von positiv getesteten Personen ermittelt werden.
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