Wolfenbüttel. Egal ob Bundesfreiwilligendienst oder Freiwilliges Soziales Jahr: Der Inklusionsbetrieb Solferino, die Tafel Wolfenbüttel und der Rettungsdienst sind nur drei von insgesamt sechs Bereichen, in denen junge Menschen erste Erfahrungen in soziale Berufe sammeln. Dies teilt das DRK Wolfenbüttel mit.
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Die Tafel Wolfenbüttel sammelt Lebensmittel von Spendern ein und gibt diese an Bedürftige aus. In der Sortierung am Exer helfen die sogenannten Bufdis die Waren zu überprüfen oder unterstützen den Fahrdienst, der stets unterwegs ist, um die Lebensmittelspenden von verschiedenen Supermärkten abzuholen. „Es gibt wohl auch die Möglichkeit, bei der Ausgabe im Eberts Hof zu helfen. Aber mein Potenzial wurde woanders gesehen“, erinnert sich Dominik Koch an seine Bewerbung und das Vorstellungsgespräch beim DRK-Kreisverband Wolfenbüttel. Nach dem Abitur wusste er noch nicht direkt, wie es für ihn weiter gehen sollte. Für ein Studienfach wollte er sich noch nicht entscheiden: „Statt einfach irgendetwas zu machen, informierte ich mich über den Freiwilligendienst. Ich hatte einfach ein Gefühl, dass etwas soziales zu mir passen könnte.“ Seit Oktober 2018 unterstützt er das inklusive Team des Solferino, dem DRK-Gastrobetrieb des DRK am Exer, als Servicekraft und in der Küche. Dass sich ein Teil seiner Kollegen auf Gebärdensprache verständigt, war schnell Alltag – zirka die Hälfte der Mitarbeiter im Solferino haben eine Behinderung.
Stets gute Erfahrungen mit Freiwilligen
„Wir haben immer gute Erfahrungen gemacht mit engagierten jungen Leuten, die so ganz nebenbei einen guten Einblick in unsere Tätigkeitsbereiche bekommen haben. Einer unserer Freiwilligen hat neulich eine Ausbildung zum Kaufmann bei uns begonnen, ein anderer war in unserem Integrations- und Therapiezentrum tätig und hat dort das Berufsbild des Ergotherapeuten kennengelernt“, kann Thomas Stoch, Leiter des DRK-Integrations- und Therapiezentrum, berichten. Im ITZ sind es hauptsächlich Teilnehmer des Freiwilligen Sozialen Jahres, die im Familienentlastenden Dienst und durch individuelle Betreuung Menschen mit Behinderung und ihre Familien unterstützen. Der größte Unterschied zum Bundesfreiwilligendienst: Das FSJ richtet sich an Personen zwischen 17 und 27 Jahren, während das Alter der sogenannten Bufdis keine Rolle spielt. Die Teilnehmer sind jeweils gesetzlich abgesichert, erhalten eine kleine Vergütung und können das Jahr teilweise als Wartesemester anrechnen lassen. Interessenten am Bundesfreiwilligendienst, die älter als 27 Jahre sind, können ihren Dienst auch in Teilzeit leisten.
"Früher habe ich nie gekocht..."
Zu den Freiwilligendiensten gehören auch mehrere Seminare, bei denen sich die Teilnehmer aus unterschiedlichen Regionen treffen und austauschen sowie die Durchführung eines eigenen Projektes. „Früher habe ich nie gekocht und jetzt konnte ich ein ganzes Gericht für das Nr. 7, dem Solferino-Imbiss, entwickeln“, erzählt Dominik Koch, der sich in der Küche den ein oder anderen Handgriff abgeschaut hat. Der 21-Jährige kennt noch einen weiteren Vorteil der Freiwilligen-Zeit beim DRK Wolfenbüttel: „Ich war nicht an das Solferino gebunden und habe auch mal in anderen Bereichen geholfen. Und durch die Nähe zum Campus der Ostfalia konnte ich mich immer mal wieder mit Studenten über ihre Studienfächer unterhalten.“
Alle Interessierten können sich beim DRK-Kreisverband Wolfenbüttel unter 05331 - 9750 200 melden.
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