Ein Bagger in der Oker

von Thorsten Raedlein




Wolfenbüttel. Ein Bagger in der Oker? Der eine oder andere Passant, der heute an der Baustelle Bahnhofsbrücke vorbei ging, traute seine Augen nicht. Derzeit werden an der Bahnhofsbrücke die letzten Abbrucharbeiten im Bereich des südlichen Widerlagers durchgeführt. Hierbei ist es erforderlich mit dem Abbruch-Bagger in das Okerflussbett zu fahren. Der Wasserstand der Oker wurde zuvor natürlich über die Wehrsteuerung abgesenkt.

[image=147021 size-medium]Diese Arbeiten werden voraussichtlich noch zwei bis drei Tage dauern, wie Stadtsprecher Olaf Danell auf Nachfrage von WolfenbüttelHeute.de erklärte. "Danach werden im Okerflussbett direkt an den neuen Widerlagern parallel zum Okerlauf Spundbohlen (im Okerflussbett, zur Trennung von Wasser und Widerlager- Bauteil) gesetzt, sodass hier die Widerlager-Arbeiten im trockenen Bereich ausgeführt werden können", so Danell.

Nahezu gleichzeitig erfolge dann die Verstärkung des Widerlager-Untergrundes mittels Hochdruck-Injektion (HDI) um die Tragfähigkeit des Baugrundes zu erhöhen. Alle diese Arbeiten erfordern niedrige Wasserstände, sodass die Oker nur in den arbeitsfreien Zeiten (am Wochenende) durch Schließen der Wehre einen höheren Wasserstand aufweist. "Erst wenn diese Arbeiten vollständig ausgeführt sind, werden Wasserstandsabsenkungen nur noch im Ausnahmefall erforderlich sein", so Danell. Die Absenkungen der Oker werden somit während des gesamten Junis und eventuell auch noch Anfang Juli erforderlich sein. Die anschließenden Arbeiten seien unabhängig vom Wasserstand, extremes Hochwasser ausgenommen, durchführbar.

Aus dem Niedrigwasserstand hat Okerpirat Michael Stier Konsequenzen gezogen. "Der gesamte Bootsverkehr ist aus Sicherheitsgründen nicht möglich, wir machen jetzt erst einmal ein paar Tage zu", sagt der Unternehmer. Er nutze die Zwangspause nun für einen Bootsankauf in Holland, denn ein weiteres Wasserprojekt in Wolfenbüttel werde aktuell von ihm vorbereitet.


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