Erfolgsgeschichte: Sebastian W. bezieht eine Wohnung.


Symbolfoto: Sina Rühland
Symbolfoto: Sina Rühland | Foto: Sina Rühland



Wolfenbüttel. Eine Erfolgsgeschichte des Therapie und Integrationszentrums (itz) des DRK: „So hab ich es mir immer gewünscht“, erklärt Sebastian W. mitten an seinem Umzugstag. Er zieht am 1. Mai in eine Wohnung in Wolfenbüttel, gemeinsam mit einer Mitarbeiterin des Wolfenbütteler Deutschen Roten Kreuzes trägt er Kartons in sein neues Zimmer. Er zieht in eine Wohngemeinschaft – mit zwei Studenten, die an der Ostfalia Hochschule studieren.

Sebastian arbeitet im Moment noch in einer Behindertenwerkstatt. „Aber das mit der Arbeit will ich bald auch angehen“, erklärt er. Er fühle sich nicht besonders wohl in großen Einrichtungen, habe zwar ein paar Probleme und braucht in manchen Dingen Unterstützung. Doch den ganzen Tag mit behinderten Menschen zusammen sein, will Sebastian W. nicht. „Sofia meint, wir sollten uns erst einmal um das Wohnen kümmern – und dann schauen wir uns nach Alternativen zur Werkstatt um“, erklärt er. Die Sozialpädagogin Sofia Baumgärtner betreut ihn im Auftrag des DRK. Sie wird Sebastian in der nächsten Zeit ein- bis zweimal in der Woche besuchen, um mit ihm die wichtigsten Dinge zu besprechen und zu helfen, die Angelegenheiten zu regeln mit denen er noch Schwierigkeiten hat. Diese Leistung nennt sich „Ambulant Betreutes Wohnen“ (ABW) und hat das Ziel, Menschen mit Behinderungen zu ermöglichen ihren Alltag außerhalb von Behinderteneinrichtungen zu gestalten.

Sebastian ist nicht etwa direkt von zu Hause ausgezogen. Er kam vor knapp drei Jahren in die stationäre Trainingswohngruppe des Integrations- und Therapiezentrums (ITZ) auf dem Exer-Gelände. „Zuhause gab es immer nur Stress mit meiner Mutter und den Geschwistern“, erzählt er. Aber eine eigene Wohnung oder sogar das Zusammenleben mit anderen jungen Menschen ohne Behinderung war damals nicht denkbar. Sebastian wollte seinerzeit nicht in eine normale Behinderteneinrichtung ziehen, denn als „behindert“ sieht er sich nicht.
Deshalb hat ihm das Konzept des Trainingswohnens gefallen. Hier hat er zwar mit anderen jungen behinderten Menschen zusammen gelebt, hatte jedoch seinen eigenen Bereich in dem er sich um seine Aufgaben kümmern konnte. So hat sich Sebastian seinen Traum erarbeitet und im Trainingswohnen große Fortschritte gemacht, vor allem in Bezug auf seine
Zuverlässigkeit. Diese Erfahrungen werden ihm helfen.


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