Es bleibt dabei: DRK-Tafel hilft allen bedürftigen Menschen


Der Tafelladen am Alten Tore. Fotos: DRK
Der Tafelladen am Alten Tore. Fotos: DRK

Wolfenbüttel. Eine Entscheidung der Tafel in Essen sorgt heute für bundesweite Aufregung: Dort hatte der Trägerverein eine Sperre angekündigt. Neuanmeldungen sind seitdem nur noch mit deutschem Pass möglich. Auslöser war der hohe Ausländeranteil bei den Abholern: In Essen seien mittlerweile 75 Prozent der Bedürftigen, die zur Tafel kommen, Migranten.


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"Das halten wir für ein völlig falsches Signal", sagt dazu Horst Kiehne, der Vorsitzende des DRK-Kreispräsidiums. Der Kreisverband hat vor elf Jahren die Wolfenbütteler Tafel mit der Ausgabestelle in Schladen gegründet. "Das DRK hilft seit über 150 Jahren allein nach dem Maß der Not, ohne Berücksichtigung der Herkunft, der Religion oder der politischen Weltanschauung", erklärt Kiehne die Grundsätze der Rotkreuz-Bewegung. "Einen Aufnahmestopp für geflüchtete Menschen wird es bei uns nicht geben."


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Schuld an den Zuständen in Essen seien nicht die geflüchteten Menschen, sondern das chaotische und unwürdige Ausgabesystem, kritisiert DRK-Vorstand Andreas Ring. "In Wolfenbüttel hingegen haben wir von Anfang an auf feste Abholtermine gesetzt." In der Tafelausgabe Am Alten Tor und in Schladen gebe es keine Warteschlangen und kein Gedränge. Jeder bekomme das gleiche Warenpaket. "Durch unser Terminsystem wissen wir, wie viele Kunden morgen zur Abholung kommen - dadurch können wir die Waren gerecht und vollständig verteilen."

Flyer in mehr als 20 Sprachen


Die Essener Tafel will ihre Aktion offenbar konstruktiv verstanden wissen: "Da aufgrund der Flüchtlingszunahme in den letzten Jahren der Anteil ausländischer Mitbürger bei unseren Kunden auf 75 Prozent angestiegen ist, sehen wir uns gezwungen, um eine vernünftige Integration zu gewährleisten, zurzeit nur Kunden mit deutschem Personalausweis aufzunehmen", heißt es in einem Pressebericht. In der dortigen Tafel existiert offenbar kein Terminsystem: "Wenn wir morgens die Tür aufgeschlossen haben, gab es Geschubse und Gedrängel, teilweise auch mit mangelndem Respekt gegenüber Frauen."

​Das DRK setzt in Wolfenbüttel und Schladen auf Information: "Um Menschen mit geringen Deutschkenntnissen das System der Tafel zu vermitteln, gibt es Flyer in mehr als 20 Sprachen", betont Andreas Ring. Natürlich gebe es auch in der Wolfenbütteler Tafel Kunden, die sich nicht angemessen verhalten. "Wer andere Tafelkunden oder unsere Helfer beleidigt und sich aggressiv verhält, wird der Tafel verwiesen", unterstreicht der Vorstand, "egal woher er kommt."


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