Wolfenbüttel. Geht es nach der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Wolfenbüttel, dürften in einem Teil der Fußgängerzone demnächst auch Radfahrer fahren. In einem Pilotprojekt soll ein Jahr lang eine Querung der Fußgängerzone vom Stadtmarkt zur Stobenstraße getestet werden. Ein entsprechender Antrag hätte kommende Woche im Bauausschuss diskutiert werden sollen. Allerdings wurden bis Ende November alle Ausschüsse abgesagt.
In dem Antrag der Grünen heißt es weiter, dass das Pilotprojekt, das eigentlich schon im Oktober hätte beginnen sollen, von der Polizei, der städtischen Radverkehrsbeauftragten sowie der städtischen Verwaltung Abteilung Verkehr begleitet und evaluiert wird. Ziel des Antrages sollte am Ende die grundsätzliche dauerhafte Öffnung der Fußgängerzone in dem anfänglich definierten Bereich für den querenden Radverkehr sein.
"Legitime Fahrradverbindung analog zur Okerstraße"
Die direkte Verbindung für den Radverkehr von Ost nach West führe über den Stadtmarkt, der für den Radverkehr freigegeben sei und auf direktem Weg weiter über das Stück Fußgängerzone zwischen Stadtmarkt und Stobenstraße. Daher biete sich genau dieses Teilstück für die Durchführung und Evaluation einer Freigabe für den querenden Radverkehr an, heißt es in der Begründung des Antrags. Diese Öffnung eines Teilstückes der Fußgängerzone wäre eine logische und damit dann auch legitime Fahrradverbindung analog zur Okerstraße für den Radverkehr in einer „fahrradfreundlichen Kommune", so die Grünen.
Laut Antragsbegründung würden derzeit viele Kommunen im deutschsprachigen Raum eine Freigabe der innerstädtischen Fußgängerzonen für Radfahrer prüfen, um den Radverkehr zu fördern und den Einzelhandel in der Innenstadt zu beleben. Dass die Öffnung von Fußgängerzonen für den Radverkehr gelingen könne, habe das Forschungsprojekt „Mit dem Rad zum Einkauf in die Innenstadt - Konflikte und Potenzialebei der Öffnung von Fußgängerzonen für den Radverkehr" gezeigt. Das Projekt sei im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans 2020 vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, dem Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft sowie der Stadt Offenbach gefördert worden.
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