Wolfenbüttel. Konzentriert blicken die Frauen, als sie sich mit den Atemschutzgeräten ausrüsten. Es ist Samstagvormittag, die Menschen eilen durch die Städte, durch die Einkaufsläden, genießen die warmen Sonnenstrahlen oder sitzen im Café. Nicht so die vielen Mitglieder der städtischen Ortsfeuerwehren. Neben des Grundausbildungs-Lehrgangs - der „Truppmann-Ausbildung“ - fanden an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) in Celle einige Aktivitäten statt.
Die Ortsfeuerwehr Linden und der erste Zug der Wolfenbütteler Ortswehr rückten mit etlichen Fahrzeugen zum dortigen Brandhaus an. Hier wurden verschiedene Techniken zum Löschen von Gebäudebränden unter Aufsicht von erfahrenen Ausbildern trainiert.
"Wir haben insbesondere den neuen Atemschutz-Geräteträger die Möglichkeit gegeben, mit realitätsnahen Bedingungen den Innenangriff bei einem Feuer zu üben. Die jeweiligen Übungsinhalte haben wir den Trupps freigestellt und umgesetzt. Insbesondere wurden aber Suchtechniken, Atemschutznotfall, Belüftung und die Menschenrettung geübt" berichtet Lindens stellvertretender Ortsbrandmeister Matthias Große, der als Übungsleiter fungierte.
Frauenpower
Die Anzahl der Frauen auf dem Trainingsgelände der NABK überwog absolut an diesem Wochenende – fand doch das Forum der Feuerwehrfrauen statt. Veranstalter war der Niedersächsische Landesfeuerwehrverband. Neben feuerwehrtechnischen Themen, in Praxis und Theorie, wurden auch verschiedene Workshops angeboten. Die Teilnehmerinnen übernachteten auch in der NABK, es blieb also genug Zeit für Erfahrungsaustausche und interessante Gespräche zwischen den Feuerwehrfrauen aus ganz Niedersachsen. Auch die Feuerwehren der Stadt Wolfenbüttel waren mit sechs weiblichen Mitgliedern vertreten. Tina, Saskia, Tanja, Svenja, Nicola und Jessica nahmen an dem Forum der Feuerwehrfrauen teil.
Anwärter lernen Feuerwehr
Die Ortsfeuerwehr Linden und Mitglieder des ersten Zuges der Ortsfeuerwehr Wolfenbüttel trainierten am Brandhaus in Celle Foto:
Während in Celle in lockerer Runde die Workshops stattfanden, ließen sich derweil in Wolfenbüttel die jungen Feuerwehr-Anwärter das Grundwissen der Feuerwehrarbeit erklären. Die zwei neuen Fachbereichsleiter der Truppmann-Ausbildung, Martin Kropf und Eike Schnorbus, erstellten ein umfangreiches Lehrgangsprogramm. Stadtausbildungsleiter Lars Markwardt: "Ich bin sehr zufrieden mit der Arbeit meiner Fachbereichsleiter und deren Ausbilder".
Der Lehrgang findet an Wochenenden statt und umfasst inklusive der "Ersten Hilfe"-Ausbildung rund 70 Stunden. Die Truppmann-Ausbildung endet am 27. Oktober mit einer Prüfung. Auch hier nehmen vier Feuerwehrfrauen aus den Ortsfeuerwehren der Stadt Wolfenbüttel teil. Die insgesamt 18 Anwärter aus Adersheim, Atzum, Ahlum, Fümmelse, Groß Stöckheim, Halchter, Salzdahlum und Wolfenbüttel begannen am 13. Oktober ihre Feuerwehr-Ausbildung. Um von den spannenden Erfahrungen und Erlebnissen der Auszubildenden zu berichten, startet unter Facebook ein „Blog“, der aus Sicht der vier Feuerwehrfrauen geschildert wird.
Truppmann-Ausbildung im Unterrichtsraum der Feuerwache Foto:
"Für die Stadtfeuerwehrführung ist es immer wieder eine große Freude, Feuerwehrmänner und -frauen zum Beginn ihrer Ausbildung begrüßen zu dürfen. Schließlich verzichten sie auf ihre nächsten Wochenenden, um danach fit zu sein für den Dienst für die Allgemeinheit" geben Stadtbrandmeister Olaf Glaeske und sein Stellvertreter Stellvertreter Marco Dickhut zu bedenken.
Es sei keine Selbstverständlichkeit, diesen Schritt zu gehen und sich für eine solche Aufgabe zu engagieren. "Dafür gebührt ihnen unser Dank nicht nur als Feuerwehrführung, sondern auch als Bürger unserer Stadt." so Glaeske und Dickhut abschließend.
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