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Feuerwehrprüfung in luftigen Höhen

von Max Förster


Mensch wird von der Feuerwehr aus luftiger Höhe gerettet. Fotos: Max Förster | Foto: Max Förster



Kissenbrück. Am heutigen Sonntag ist Prüfungstag für die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Wolfenbüttel. Die Insgesamt 14 Teilnehmer mussten heute beim praktischen Teil der Prüfung "für sicheres Arbeiten in absturzgefährdeten Bereichen" zeigen, was sie in den vergangen Wochen gelernt haben. Als Prüfungsareal wurde das Gelände der Hedwigsburger Okermühle GmbH ausgewählt, das durch seine hohen Gemäuer und Türme gute Voraussetzungen biete.

Eine besondere Herausforderung für die Feuerwehren stellt das Arbeiten in absturzgefährdeten Bereichen dar und verlangt große Vorsicht und präzises Vorgehen, um die sich in Gefahr befindenden Menschen sicher retten zu können, erklärte der Ausbilder Thomas Poggendorf gegenüber regionalWolfenbüttel.de. Bei der heutigen Prüfung ging es darum, Menschen, die noch in der Lage sind, selbst zu gehen und willens sind, mitzukommen, aus einer höheren Ebene bei einem sicheren Abstieg zu unterstützen. Die Rettung erfolgt über die Errichtung von "Geländern". Hierbei handelt es sich um dynamische Seile, die ein Gewicht von mindestens 2,2 Tonnen aushalten, erklärte Keith Wieschnewski, Ausbilder und Sicherheitsbeauftragter. Geprüft wurde hierbei also der Quer- und Aufstieg mittels der Verlegung des Seilgeländers.

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Das richtige Vorgehen


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Das Seil wird straff gehalten. Foto: Max Förster



Mit dem etwa 60 Meter langen Seil wird das Geländer errichtet. Das Seil müsse zuerst an einem Festpunkt am Boden fixiert werden. Dieser Festpunkt muss, um eine Person halten zu können, an einem Gegenstand befestigt werden, der mindestens eine Tonne halten kann. Wichtig hierbei sei es, dass das Seil ständig unter Spannung steht, um einen möglichen Absturz zu verhindern.


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Das setzen dieser Karabiner ist lebenswichtig. Foto: Max Förster



Zusätzlich werden zwischendurch an mehreren Stellen Karabiner an einer Bandschlinge befestigt, um die Falldistanz zu verringern, erklärte Thomas Poggendorf. Kommt es zu Fehlern, wird mit dem lauten Signal "Stopp" der Quer- oder Aufstieg sofort abgebrochen. Ein offener Karabiner beispielsweise könne hier lebensgefährlich sein, so der Ausbilder.

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Aufstieg auf den Silo-Turm der Okermühle. Foto: Max Förster



Unter erschwerten Bedingungen wurde dann auch ein Aufstieg auf den hohen Silo-Turm der Okermühle durchgeführt. Hier ging es in eine Höhe von über zwölf Metern. Eine Person galt es hier nicht zu retten, hier ging es einzig und allein um die richtige Anwendung der gelernten Techniken. "Der große Vorteil ist, dass es heute nicht regnet", erklärte Thomas Poggendorf. Ein Aufstieg wäre hier deutlich mühsamer und gefährlicher gewesen, da die Geländer rutschig und die Seile durch die Nässe schwerer gewesen wären.

Nur ein Teil der Prüfung


Dieser praktische Teil ist nur einer von insgesamt drei Prüfungen, sagte Thomas Poggendorf. In einer schriftlichen und einer weiteren mündlichen Prüfung müssen die Teilnehmer Fragen zum theoretisch aufgearbeiteten Material des 32-stündigen Lehrgangs, der am 6. Oktober begonnen hat, beantworten. Hier gehe es um Themen, wie Sicherheitsregeln, richtiges Handeln bei der Ersthilfe, Techniken, um Seil- und Knotenpunkte sauber und sicher zu legen sowie physikalische Themen, wie Hebelwirkung und Flaschenzug. Ob die Teilnehmer die Prüfungen bestanden haben, wird ihnen in etwa zwei Wochen mitgeteilt.

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Ausbilder Thomas Poggendorf beobachtete das Geschehen. Foto: Max Förster



Insgesamt waren acht Ausbilder vor Ort, die unter strenger Beobachtung das Vorgehen der insgesamt 14 Teilnehmer verfolgten. Der Lehrgangsleiter Daniel Jürgens bereitete die Anwärter vor. Für die Abnahme der Prüfung war der Ausbildungsleiter Uwe Frobart zuständig. Die Feuerwehr Wolfenbüttel bedankt sich an dieser Stelle für die Unterstützung der Hedwigsburger Okermühle GmbH, die das Übungsareal zur Verfügung stellte und bei der Firma Preteq, die seit mehreren Jahren beim praktischen Teil zur Hilfe stehen und ihren Portalkran bereitstellen. Bestehen die Teilnehmer die Prüfung, ist das Lernen jedoch nicht vorbei. Einmal im Jahr müsse man hier an einem zehnstündigen Auffrischungskurs teilnehmen, erklärte Thomas Poggendorf.


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