Flüchtlinge beteiligen sich mit Weltkugeln an neuer Ausstellung

von Max Förster


Die Kinder der Sprachlernklassen der Erich-Kästner-Hauptschule präsentieren ihre selbst gebastelten Weltkugeln. Foto: Max Förster
Die Kinder der Sprachlernklassen der Erich-Kästner-Hauptschule präsentieren ihre selbst gebastelten Weltkugeln. Foto: Max Förster | Foto: Max Förster



Wolfenbüttel. Am Freitagvormittag brachten Flüchtlinge aus drei Sprachlernklassen der Erich-Kästner-Hauptschule ihre selbstgebastelten Weltkugeln mit, die zeigen sollen, woher sie kommen und was sie erlebt haben. Mit dieser Aktion beteiligen sich die Flüchtlingskinder an der neuen Ausstellung "Angekommen. Dein Platz in dieser Welt" vom AHA-ERLEBNISmuseum, die am 13. März um 15 Uhr eröffnet wird.

Die Nachfrage der bevorstehenden Ausstellungseröffnung sei bereits jetzt schon sehr groß. "Jeden Tag kommen etwa drei bis vier Anmeldungen rein", erklärte die Leiterin des AHA-ERLEBNISmuseum Annette Goslar und da seien nicht nur Grundschüler, sondern auch Schülerinnen und Schüler der sechsten und siebten Klasse dabei. Viele verschiedene Stationen werden hierfür aufgebaut, die die Besucherinnen und Besucher nicht nur zum Schauen, sondern vor allem zum Mitmachen animieren sollen. "Es wird eine gelebte Ausstellung", sagte Annette Goslar. "Die Kinder haben also die Möglichkeits, sich eine eigene Meinung zu bilden", erklärte sie weiter.

Die verschiedenen Stationen


Weltkugeln

Das Weltkugel-Projekt, das von der Lehrerin Judith Becker initiiert wurde, wird ebenfalls Teil der Ausstellung sein. Hier bastelten die jungen Flüchtlinge aus Luftballons, Wasserbällen und Pappmaché Weltkugeln. Nach einer dreitägigen Trocknungsphase wurden die Ballons dann mit Acrylfarben aufgewertet. Viele verzierten ihre Weltkugel mit Landesfarben oder auch mit den Farben der Deutschlandfahne. Andere stellten auf dem Ballon dar, was sie vermissen oder was sie auf der Flucht so erlebt haben.

Dunkler Tunnel

Allein zwei Stationen werden von den Sprachlernklassen des Kooperationspartners Erich-Kästner-Hauptschule gestaltet. Den Anfang machte die Aktion anlässlich des "RED HAND Day", bei dem die Flüchtlinge mit bemalten, leuchtenden roten Händen ein Zeichen gegen Krieg und den Einsatz von Kindersoldaten setzten (regionalHeute.de berichtete). Die leuchtenden Händeabdrücke werden in einem völlig verdunkelten Raum aufgehängt, erklärte Annette Goslar. In diesem Tunnel wolle man den Fragen nachgehen, was denn eigentlich Krieg ist, warum er stattfindet und ob man ihn überhaupt braucht. Zudem soll dort ein Film gezeigt werden. Dieser soll den Kindern klar machen, "dass Krieg nicht sein muss.", so Annette Goslar. In diesem Tunnel soll sich außerdem ein Tastpfad befinden.

Frieden und Sprache

Neben der Frage "Was ist Krieg?", beschäftigt sich die Ausstellung auch mit der Frage "Wie macht man Frieden?". Zu diesem Thema sollen Kinder eine Friedensfahne gestalten. Hier könne jeder sein eigenes Zeichen des Friedens setzen, erklärte die Leiterin, denn Ziel ist es "Frieden zu halten und Frieden zu machen." In Kooperation mit der Sprachlernklasse aus Remlingen soll außerdem eine Schreibwerkstatt eingerichtet werden. Hier können sich die Kinder in arabischer und kyrillischer Schrift üben.

Spielecke

In der Spielecke reisen die jungen Besucher durch verschiedene "Länder". Wie zum Beispiel in das Land der Freundschaft oder in das Land der Fairness. Hier soll den Kindern durch kleine Spiele das Thema Gerechtigkeit nähergebracht werden.

Lego Story Starter

Eine weitere Station ist as "lego Story Starter"-Programm. Hier erzählen Menschen eine Geschichte, die dann mit dem Lego nachgebaut wird. Die wird dann später wiederum digital zu einem Comic verarbeitet, erklärt Annette Goslar.

Um Erfahrung auch erlebbar und greifbar zu machen, ruft die Leiterin dazu auf, dass Menschen, die selbst mal geflüchtet sind, ihre Geschichte in das AHA-ERLEBNISmuseum bringen können. Egal ob schriftlich oder mündlich. Diese Geschichten können dann aufgenommen, gesammelt und vorgestellt werden.


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