Flüchtlinge in Arbeit bringen: "Brauchen einen langen Atem"

von Robert Braumann


Die Flüchtlinge in Arbeit zu bringen wird wohl große Anstrengungen mit sich bringen, Symbolfoto: Archiv
Die Flüchtlinge in Arbeit zu bringen wird wohl große Anstrengungen mit sich bringen, Symbolfoto: Archiv | Foto: Anke Donner



Wolfenbüttel. Im Jugendhilfeausschuss am Dienstag berichtete Landrätin Christiana Steinbrügge auch über die Flüchtlingssituation im Landkreis.

"Ein Drittel der Flüchtlinge sind unter 18 Jahre alt, viele haben ihre Schulpflicht nicht erfüllt und Bildungsvoraussetzungen sind sehr, sehr unterschiedlich", so Steinbrügge. Der Weg hin zur neuen Sprache und Weiterbildung sei oft lang und steinig.  "Häufig ist der Wunsch da schnell Geld zu verdienen, aber sie befinden sich nun in einem hochreglementierten Arbeitsmarkt, wo das nicht ohne weiteres Möglich ist", so Steinbrügge. Man habe schon den Eindruck, dass es einen langen Atem brauche, dass sie sich die Flüchtlinge beruflich integrieren können. Dazu bräuchte es die Anstrengung verschiedenster Akteuere, gerade weil man alle Fälle auch individuell betrachten müsse. "Das ist schon eine riesige Aufgabe", so die Landrätin.

Euphorie ist verflogen


Sabine Walter, Leiterin des Jugendamts, berichtete, dass momentan 77 Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge im Landkreis untergebracht seien. Das DRK-Haus in Wolfenbüttel sei mittlerweile leert. Das DRK möchte dort nun reguläre Jugendhilfe anbieten. Die Jugendlichen sind in acht Gastfamilien untergebracht, außerdem in Einrichtungen in Eizum und Remlingen. Walter sagte: "Die Grundversorgung ist nun gelaufen. Nach einem euphorischen Start haben viele Heimweh, es gibt hin und wieder Resignation, erste Erfahrungen mit Fremdenhass, es wird gemerkt wie schwierig der Spracherwerb ist, wie schwierig die Eingliederung sein kann." Es gäbe auch mal Unruhe in den Unterkünften, Streit, Gewalt, Alkohol. "Deshalb brauchen die Jugendlichen ein Unterstützungsangebot", so Walter. Die Flüchtlingsberatung und die Schulsozialarbeit soll hier Hilfestellungen bieten. Es habe sich zudem ein Arbeitskreis mit vielen Akteuren zusammengefunden, der sich damit auseinandersetzt, was man leisten kann, um die Jugendlichen zu Integrieren.


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