Försterling: "Schulen brauchen klare Regelungen für das kommende Schuljahr"

Der Wolfenbütteler Landtagsabgeordnete kritisiert die Pläne von Kultusminister Grant Hendrik Tonne.

Björn Försterling. Archivbild
Björn Försterling. Archivbild | Foto: FDP

Hannover. Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne stellte am heutigen Dienstag drei mögliche Szenarien für den Schulbetrieb nach den Sommerferien vor (regionalHeute.de berichtete). Der Wolfenbütteler Landtagsabgeordnete und bildungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Björn Försterling, kritisiert diese Pläne in einer Pressemitteilung und fordert klare Entscheidungen und Regelungen für den weiteren Betrieb der Schulen.


„Minister Tonne hat heute drei Szenarien präsentiert, die die Schulen schon lange kennen. Das hätte er sich sparen können. Es wären viel weitergehende Regelungen möglich und vor allem auch nötig“, so Försterling. Die Schulen, aber auch Schüler und Eltern bräuchten endlich verlässliche Perspektiven. „In den kommenden sieben Wochen ist Zeit für die Vorbereitung des nächsten Schuljahrs. Die können Schulen aber nur nutzen, wenn sie auch wissen, auf was sie sich vorbereiten sollen. Es ist wichtig für das Krisenmanagement, dass es nach den Ferien klare Regeln gibt. Der Minister muss endlich Entscheidungen treffen“, fordert Försterling.

"Schulen müssen auf alle Eventualitäten vorbereitet sein"


Es könne nicht sein, dass bis zwei Wochen vor Schuljahresbeginn nichts passiere. Die Erarbeitung von Regelungen, beispielsweise zur Verwendung des Mund-Nase-Schutzes, sei unabhängig vom weiteren Infektionsgeschehen sinnvoll, um im Zweifel schnell darauf zurückgreifen zu können. „Es ist jetzt nicht mehr die Zeit, weiter auf Sicht zu fahren. Die Schulen müssen auf alle Eventualitäten vorbereitet werden“, so Försterling.

Der Kultusminister habe es in den letzten Wochen versäumt, die Grundlagen für Schule bei einem erhöhten Infektionsgeschehen zu legen. "Die Bildungscloud ist zwar an den Start gegangen, aber der Minister nutzt das Instrument nicht. Es wäre jetzt an der Zeit, sie mit einer Task Force von Lehrkräften mit Inhalten zu füllen", fordert Försterling mehr Engagement. Mit digitalen Unterrichtseinheiten zu den wichtigsten Themen in den Kernfächern könnte eine gute Grundlage geschaffen werden, falls es zu einer zweiten Pandemiewelle käme. "Gleichzeitig könnten diese Angebote aber auch von allen Schülern zur Vertiefung und zum Lernen genutzt werden oder zum Nachholen von entfallenen Inhalten der letzten Wochen. Der Kultusminister hat die Chancen der Digitalisierung noch immer nicht erkannt", so Försterling.

"Umfassende Teststrategie fehlt"


Es fehle aber auch an einer umfassenden Teststrategie des Landes zur Aufnahme des Schulbetriebs. "Eine regelmäßige Testung der Lehrkräfte kann nicht nur Sicherheit geben, sondern dazu führen, Infektionsereignisse schnell eingrenzen zu können. Allein aus Fürsorge für die Lehrkräfte eine aus unserer Sicht notwendige Maßnahme", macht Försterling deutlich.


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