Fußball-WM: Wolfenbüttel ist im Achtelfinale

von Thorsten Raedlein




Wolfenbüttel. Das Samba-Märchen geht weiter. Wolfenbüttel ist im Achtelfinale – wieder auf dem Schlossplatz dabei. Da das Stadtmarketing ja alle Spiele unserer Nationalmannschaft übertragen wird – und die Jogi-Jungs 1:0 gegen die US-Boys gewannen, werden auch am kommenden Montag wieder um die 3000 Besucher erwartet; Anpfiff ist dann aber erst um 22 Uhr. 

Den echten Wolfenbütteler Fußball-Fan, stört das nicht. "Klar sind wir wieder dabei", sagt Leon. Der ist zwar selbst kein Fußball-Profi, wenn es um den Posten des Nationaltrainers geht, kennt er sich aber schon aus. Zumindest wenn man den Fachgesprächen mit seinen Kumpels lauscht. Deutschland habe das Geschehen kontrolliert, die USA seien farblos gewesen. Da sei es ja nur eine Frage der Zeit gewesen, bis die Jogi-Überflieger einnetzen konnten…

Eingenetzt hatte in der 54. Minute dann dieser Müller. Nicht der Gerd, der war früher mal. Heute ist der Thomas Jogis Colt für alle Fälle. Der müllerte zum 1:0 aus der Boyzone (also dem Strafraum der Amerikaner). Denn erst hält Howard noch den Kopfball von Mertesacker, doch dann verwandelt Müller den Abpraller. Mit seinem vierten WM-Treffer brachte er die Fans auf dem Stadtmarkt zum Jubeln. Nach bisherigen 53 Minuten gespannten Rudelguckens auf die LED-Wand war das für alle eine willkommene Abwechslung. Trotzdem, so richtig Stimmung will heute nicht aufkommen. Das Spiel plätschert einfach zu sehr vor sich hin.

Lag das vielleicht am Dauerregen in Recife? In Wolfenbüttel hatte der ja pünktlich zum Einlass eine Stunde vor dem Spiel aufgehört und strahlender Sonnenschein versüßte den Fußballabend. In Brasilien soll man dagegen eine Stunde vor Anpfiff noch darüber nachgedacht haben, Schwimmflügel an die Spieler zu verteilen. An die hatte man in Wolfenbüttel nicht gedacht, wohl aber an Fanschminke. Drei Streifen zieren Melanies rechte Wange. Einer in schwarz, einer in rot, einer in gelb. "Schland" brüllt sie, während sie ihrer Freundin auch noch die andere Wange hinhält. Hoffentlich bekommt sie keine Schland-Akne, denn die Schminkstifte sind ja gerade erst wegen bedenklicher Inhaltsstoffe in Verruf geraten.

Egal, gefeiert wird der Sieg trotzdem ausgelassen. Ein paar Autofahrer fahren hupend nach Hause, in den Kneipen der Stadt klingt der Abend für den einen oder anderen aus.

Fazit: Müller trifft, Deutschland spielt am Montag, Wolfenbüttel ist dabei. Achtelfinale, wir kommen…

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