Fußgängerzone soll nicht für Autos geöffnet werden

Nachdem es ein Streitthema im Wahlkampf war, folgte nun die Überraschung.

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Der untere Teil der Fußgängerzone, zwischen Okerstraße und Langer Herzogstraße.
Der untere Teil der Fußgängerzone, zwischen Okerstraße und Langer Herzogstraße. | Foto: privat

Wolfenbüttel. Nachdem die Fußgängerzone in den letzten Jahren bereits vom Großen Zimmerhof bis zum Ende der Krambuden saniert wurde, soll nun auch der restliche Teil bis zur Breiten Herzogstraße neu gestaltet werden. Dabei wurde nicht zuletzt im Wahlkampf immer wieder die Öffnung des unteren Abschnitts, zwischen Breiter Herzogstraße und Okerstraße, für den Autoverkehr ins Spiel gebracht. Doch diese Idee soll jetzt beerdigt werden.


Es war die CDU und allen voran ihr Bürgermeisterkandidat Dr. Adrian Haack der sich im Wahlkampf für eine Öffnung der Langen Herzogstraße zwischen der Okerstraße und der Breiten Herzogstraße als Einbahnstraße aussprach. Der CDU-Politiker versprach sich so in Kombination mit Haltemöglichkeiten einen höheren Kundenzufluss für die anliegenden Geschäfte.


Wolfenbüttels Stadtverwaltung hat jetzt Pläne entwickelt und aufgezeigt, wie die Neugestaltung dieses Bereichs der Fußgängerzone mit und weiterhin ohne Autoverkehr aussehen könnte. Dabei plädiert man für die Beibehaltung der Fußgängerzone und zeigt auf, dass man bei nur acht einplanbaren Parkplätzen mit einem Verkehrsaufkommen von 300 bis 500 Autos täglich rechne. Nach Ansicht der Stadtverwaltung ginge hierdurch, insbesondere im Eckbereich der Okerstraße, der sich in den letzten Jahren zu einem "Platz der Gastronomie" entwickelt habe, die Aufenthaltsqualität verloren.

Bei der Berechnung der Parkflächen wurden die Sondernutzungsflächen der ansässigen Händler bereits in einer reduzierten Form mit berücksichtigt. Aufgrund der Straßenbreite wären die Parkplätze auch nur auf einer Fahrbahnseite realisierbar.


CDU sorgt für Überraschung


Von der Politik will die Stadt nun wissen, mit welcher Variante sie weiterplanen kann und hat eine entsprechende Beratungsvorlage in die Gremien eingebracht. Im Ausschuss für Bau, Stadtentwicklung und Umwelt sorgte dann sogleich Detlev Quidde (CDU) für eine Überraschung, der verkündete, dass sich seine Fraktion entgegen zuvor anderer Positionierung für die Beibehaltung als Fußgängerzone ausspricht.

"Wir sind, denke ich, alle hier im Raum der besten Ansicht, dass in diesem Bereich der Langen Herzogstraße ein deutlicher Handlungsbedarf besteht, die Attraktivität zu erhöhen und Menschen in die Stadt zu bekommen. Insofern ist die Befahrbarkeit in diesem Bereich gut", führte Quidde zunächst aus. Die Stadtverwaltung habe jedoch von einem externen Planungsbüro eine sehr detaillierte Analyse mit Vor- und Nachteilen erstellen lassen, die der CDU-Fraktion die Erkenntnis gebracht habe, dass eine Öffnung für den Autoverkehr an dieser Stelle mehr Nach- als Vorteile brächte. "Wir halten als CDU-Fraktion am Vorschlag der Befahrbarkeit nicht weiter fest", so Quidde.

Bürger sollen mitentscheiden


Der Ausschuss stimmte der Ausbauvariante in diesem Bereich als Fußgängerzone einstimmig zu und empfahl der Verwaltung diese Ausbauvariante weiter zu entwickeln. Es ist davon auszugehen, dass der nicht öffentliche Verwaltungsausschuss am kommenden Montag entsprechend beschließt.

Zunächst steht aber sowieso erst einmal der Ausbau des mittleren Abschnitts der Langen Herzogstraße an. Bei der Art der Sitzmöblierung, Bepflanzung und bei den Spielgeräten sollen die Bürger Anfang 2022 beteiligt werden.


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