Geopark erhält UNESCO-Anerkennungsurkunde auf dem Brocken


Geopark-Akteure im Braunschweiger Land (von links nach rechts): Henry Bäsecke (BM Schöningen), Karl-Friedrich Weber (FEMO-Vorsitzender), Alexander Hoppe (BM Königslutter), Andreas Memmert (BM Schladen-Werla), Christina Steinbrügge (Landrätin LK Wolfenbüttel), Götz Stehr (Stadt Wolfsburg), Hans-Werner Schlichting (1. Kreisrat LK Helmstedt), Minister a.D. Walter Hirche (Deutsche UNESCO-Kommission) und Detlef Kaatz (BM Cremlingen). Foto: Privat
Geopark-Akteure im Braunschweiger Land (von links nach rechts): Henry Bäsecke (BM Schöningen), Karl-Friedrich Weber (FEMO-Vorsitzender), Alexander Hoppe (BM Königslutter), Andreas Memmert (BM Schladen-Werla), Christina Steinbrügge (Landrätin LK Wolfenbüttel), Götz Stehr (Stadt Wolfsburg), Hans-Werner Schlichting (1. Kreisrat LK Helmstedt), Minister a.D. Walter Hirche (Deutsche UNESCO-Kommission) und Detlef Kaatz (BM Cremlingen). Foto: Privat



Region. Der Geopark Harz - Braunschweiger Land - Ostfalen ist am 17. November 2015 als UNESCO Global Geopark anerkannt worden (regionalHeute.de berichtete). Walter Hirche, Vorstandsmitglied der deutschen UNESCO – Kommission hat die Anerkennungsurkunde den beiden Trägervereinsvorsitzenden Hans- Werner Schlichting (1. Kreisrat Landkreis Helmstedt) und Martin Skiebe (Landrat Landkreis Harz) am 24. Februar auf dem Brocken überreicht.

Nunmehr gehört der Geopark zu einem weltweiten Netzwerk von 120 Geoparks in 33 Ländern; er umfasst eine Fläche von ca. 11.500 Quadratkilometer in den Bundesländern Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) wies in seiner Festansprache darauf hin, dass der Geopark Harz . Braunschweiger Land. Ostfalen nicht nur ein weltweit bedeutendes geologisches Erbe enthalte, sondern auch die Wiege der deutschen Nation im frühen Mittelalter gewesen sei. „Der seit 2002 bestehende Geopark hat sich als sehr erfolgreiches Instrument der Kooperation über Ländergrenzen hinweg erwiesen“, so Haseloff. Martin Skiebe hob als Vorsitzender des Regionalverbandes Harz e. V. die verbindende Wirkung des Geoparks zwischen den Landkreisen Harz (Sachsen-Anhalt), Nordhausen (Thüringen) sowie Goslar, Helmstedt und Wolfenbüttel (Niedersachsen) und den Städten Braunschweig und Wolfsburg hervor. Hier werden nicht nur touristische Höhepunkte gebündelt, sondern auch langfristige positive Entwicklungen in vielen Bereichen angestoßen.

Hans-Werner Schlichtung betonte als Vorsitzender des zum 01.01.16 neu gegründeten Trägervereins Braunschweiger Land . Ostfalen, dass die starken Geopark-Partner wie z. B. das Schöninger Paläon, das Naturhistorische Museum in Braunschweig, FEMO aus Königslutter und der Naturpark Elm-Lappwald gemeinsam mit den Kreisen, Städten und Gemeinden das Geopark-Konzept aktiv umsetzen. So könne man sowohl die touristische Attraktivität für Gäste als auch die Lebensqualität für die Bürger in der Region stetig verbessern.

Minister a.D. Walter Hirche, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission, lobte die positive Entwicklung des Geoparks und verschwieg dabei nicht, dass die hohe internationale Auszeichnung regelmäßig gründlich überprüft werde. Er rief deshalb zu dessen aktiver Weiterentwicklung auf. Dabei komme nachhaltigem Wirtschaften und Umweltbildungsprogrammen angesichts globaler Probleme, wie der Klimaänderung, eine zentrale Bedeutung zu.

In einer moderierten Gesprächsrunde kamen bedeutende Geopark-Akteure zu Wort, darunter der Vorsitzende des langjährigen Trägervereins FEMO e.V. Karl-Friedrich Weber und der Bürgermeister der Gemeinde Schladen-Werla Andreas Memmert, die über ihre aktive Arbeit an der Basis berichteten. Dadurch wurde auf eine wichtige Besonderheit hingewiesen: Geoparks wachsen von unten nach oben, sie bilden sich durch die Verknüpfung lokaler Projekte, im Braunschweiger Land sind das neben den Geopfaden z.B. der Archäologiepark Kaiserpfalz Werla, der Geopunkt Schandelah, der Findlingsgarten und das Geopark-Infozentrum in Königslutter.

Gebiete mit landschaftlichen oder geologischen Besonderheiten können den Titel "UNESCO Global Geopark" beantragen. UNESCO Global Geoparks sind Stätten mit besonderem Wert im internationalen Maßstab und Regionen mit einer einzigartigen Landschaft, besonderen Fossil- oder Mineralfundstellen oder bedeutenden geologischen Formationen. Sie sollen den
Menschen vor Ort ihr geologisches Erbe näher bringen, Identifikation mit der Region schaffen und Tourismus und Regionalentwicklung fördern. Vor allem geht es auch um eine Beschäftigung mit dem globalen Wandel, also um Klimawandel, natürliche Ressourcen und Katastrohpenvorsorge. UNESCO Global Geoparks sind keine neue Kategorie von Schutzgebieten, sondern sie bieten die Möglichkeit, den Schutz von Landschaft und Naturdenkmälern mit Tourismus- und Regionalentwicklung zu verbinden. Aus Deutschland sind derzeit sechs Regionen Mitglied im Weltnetz der UNESCO Global Geoparks, teilt die Deutsche UNESCO-Kommission mit.


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