Geschichte am laufenden Meter an das Staatsarchiv übergeben

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| Foto: Anke Donner)



Heiningen. Ganze sieben laufende Meter Klostergeschichte wurden am Vormittag an das Staatsarchiv Niedersachsen übergeben So möchte Gutsbesitzer Andreas Degener die Geschichte des Anwesens aufarbeiten lassen und der Öffentlichkeit zugänglich machen.


Zwischen dem in Wolfenbüttel ansässigen Niedersächsischen Staatsarchiv und der Eigentümerfamilie des Klostergut Heiningen wurde ein Vertrag über die Aufbewahrung von Archivalien aus dem Gutsarchiv des Klostergutes Heiningen geschlossen und heute übergeben.


Nun kann das Staatsarchiv die Dokumente und Bücher, die bis ins frühe 17. Jahrhundert reichen, archivieren und zu Forschungszwecken zur Verfügung stellen.


Die dicken, eingestaubten Bände lagerten bis vor einigen Jahren auf dem Dachboden des Haupthauses und wurden dann von Gutsbesitzer Andreas Degener und Kloster-Projektleiter Lothar Bock in den unteren Teil des Hauses geschafft.


„Wir möchten aber vermeiden, dass die Bücher und Dokumente beschädigt oder zerstört werden. Deshalb haben wir uns entschlossen, alles an das Staatsarchiv zu geben“, erklärt Andreas Degener, der das Kloster schon in der sechsten Generation besitzt.


Für das Staatsarchiv sind die Akten und Bücher eine interessanter und nicht alltäglicher Fund. „Unterlagen über eine Gutsgeschichte haben wir nicht so oft und freuen uns deshalb besonders über die Übergabe. Besonders interessant sind diese Dokumente, weil sich Heinigen seinerzeit inmitten verschiedener Herrschaftsgebiete befand“, so Dr. Silke Wagener-Fimpel vom Staatsarchiv.


Unter den Stapeln von Büchern und Akten befinden sich zum Beispiel Original-Kaufverträge über das Kloster Heiningen von 1810. Außerdem befinden sich umfangreiche Verträge, Aufzeichnungen, Karten und Jahrbücher von 1810 bis in das zwanzigste Jahrhundert und geben Ausschluss über die historische und wirtschaftliche Entwicklung des Klostergutes Heiningen. Das älteste Dokument ist ein Kornregister aus dem Jahre 1626.




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Archivoberrrätin Dr. Silke Wagener-Fimpel und Martin Fimpel schauen sich die Dokument des Klosters an. Foto: Anke Donner)


Aufbereitung und Archivierung


Nun kommen die sieben Meter Gutsgeschichte in das Archiv nach Wolfenbüttel und werden aufbereitet. „Ich freue mich, dass die Dokumente in einem guten Zustand sind. Wir haben zum Beispiel keinen Schimmel entdeckt. Sie kommen jetzt in den Packraum und werden gereinigt. Dann wird alles in ein Verzeichnis eigetragen und in einem Nachschlagewerk festgehalten“, erklärt Archivoberrrätin Dr. Silke Wagener-Fimpel die Vorgehensweise.


Im nächsten Frühjahr wird es dann wahrscheinlich soweit sein, das die Öffentlichkeit Zugang zu den Dokumente bekommen kann. Jedes einzelne Stück kann dann im Lesesaal des Staatsarchivs eingesehen werden.


„Ich finde es sehr interessant, wenn man anhand solcher Dokumente etwas über die Geschichte und vielleicht auch über Vorfahren erfahren kann. Ich selber möchte auch erfahren, was hier eigentlich einmal war. Besonders wenn man hier lebt, möchte man viel über die Geschichte erfahren“, so Degener.


Die Unterlagen verbleiben nun im Staatsarchiv, können aber jederzeit vom Klostergut ausgeliehen werden, denn Andreas Degener bleibt nach wie vor Eigentümer der alten Dokumente.


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