Geschichte wiederholt sich: Kritik am "Löwentor" bleibt

von Max Förster


Damals wie heute. Auch der neue Entwurf zur Neugestaltung der ehemaligen Hertie-Immobilie bleibt nicht frei von Kritik. Foto: iandus Unternehmensgruppe
Damals wie heute. Auch der neue Entwurf zur Neugestaltung der ehemaligen Hertie-Immobilie bleibt nicht frei von Kritik. Foto: iandus Unternehmensgruppe



Wolfenbüttel. Die Kritik um die Neugestaltung des ehemaligen Hertie-Gebäudes scheint kein Ende nehmen zu wollen. Bereits 1975 erregte der geplante Umbau die Gemüter der Bürger,da man von weiteren Bausünden oder Abrissen die Nase voll hatte (regionalWolfenbüttel.de berichtete). Auch mit dem neuesten Entwurf zum "Löwentor" nimmt die Kritik der Bürger nicht ab. So stelle der neue Entwurf eine künstliche Inszenierung dar, die nicht an diesen Ort gehöre.

Es scheint fast ein Deja Vue zu sein. Immer wieder wurden neue Ideen und Entwürfe vorgestellt, um die geäußerte Kritik der Bürgerinnen und Bürger nicht unter den Tisch fallen zu lassen. Vor etwa 40 Jahren war es die Angst vor weiteren Bausünden, Abrissen oder Fehlentwicklungen, die Unbehagen bei den Bürgerinnnen und Bürgern auslöste. Mit dem ersten überarbeiteten Entwurf 2013 war es dann die Gestaltung, die kritisiert wurde. Zu modern würde sich der "Blechturm" aus dem Gesamtgefüge der Innenstadt hervorheben. Jetzt mit der Vorstellung des aktuellsten Entwurfes zum "Löwentor" scheinen die Gemüter noch immer nicht besänftigt werden zu können.

Altstadtflair oder Moderne Gestaltung? Uneinigkeit der Bürgerinnen und Bürger


Der neue Entwurf versucht einen Kompromiss zwischen altstädtischem Flair und der Moderne zu finden. Um den einst geforderten Charme der Altstadt nicht vermissen zu lassen, sieht der Entwurf vor, dass sich das Löwentor an der Umgebung orientieren soll. Ganz wesentlich soll das dadurch erreicht werden, dass sich die Fassade des Geschäftshauses am Fachwerk orientiert. Dennoch soll das Gebäude nicht über die ganze Länge gerade und einheitlich gestaltet sein, sondern immer wieder versetzt sein. Von außen soll das Löwentor so wie eine Verbindung von mehreren Häusern aussehen, auch wenn es eigentlich ein zusammenhängender Komplex ist. Aber auch das wird von manchen Bürgerinnen und Bürgern nicht anerkannt und wird als "künstliche Inszenierung" angeprangert (regionalWolfenbüttel.de berichtete).
Da wird es kaum überraschen, dass auch der moderne Ansatz, der eine Verglasung der Fassaden vorsieht, nicht ganz unumstritten ist. Schließlich würde das wiederum nicht zur Atmosphäre der Altstadt passen, heißt es von einigen Bürgerinnen und Bürgern (regionalWolfenbüttel.de berichtete).

Öffentliche Auslegung des Bebauungsplanes


Man könne es anscheinend nicht jedem recht machen, gab auch schon der Geschäftsführer von iandus, Benedikt Schmidt-Waechter, zu. Zumindest wurde kürzlich der Bauantrag für das Löwentor eingereicht, der den Baubeginn für 2016 und die Eröffnung des Löwentores für 2017 einplant. In Kürze bekommen die Bürgerinnen und Bürger ein letztes Mal für zwei Wochen die Gelegenheit, sich bei einer öffentlichen Auslegung zu dem Bebauungsplan zu äußern, ehe er in den Bauausschuss geht. Mann darf also gespannt sein, welche Kritik noch angebracht wird.


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