Wolfenbüttel. Die Gaststätte Reitling im Elm wird an das schnelle Glasfasernetz des Landkreises Wolfenbüttel angeschlossen. Die Gaststätte ist damit eine von 520 Adressen, die bis 2021 mit in das Breitbandnetz aufgenommen werden. Fördergelder des Bundes und Landes ermöglichen es dem Landkreis, das Netz für das schnelle Internet zu verdichten. Über den weiteren Ausbau des Glasfasernetzes berichtet der Landkreis Wolfenbüttel in einer Pressemitteilung.
Der symbolische Ausbaubeginn erfolgte am vergangenen Donnerstag durch Landrätin Christiana Steinbrügge, den Erkeroder Bürgermeister Dr. Heinrich Füchtjohann, Landtagsabgeordnete Dunja Kreiser, Staatssekretär Stefan Muhle und htp-Geschäftsführer Thomas Heitmann. 397 Privathaushalte, 18 Schulen und 105 Gewerbeadressen werden an das landkreiseigene schnelle Glasfasernetz angeschlossen. Weit über 300 Adressen erhalten dabei das Glasfaserkabel direkt in das Gebäude verlegt (Fiber to the Building, FTTB), da sie sich während einer Interessensabfrage bereits für einen Vertrag entschieden hatten. Die anderen Adressen werden über eine „homes-passed“-Verlegung versorgt und können bei Bedarf einen Anschluss von der Glasfaserleitung an der Straße ins Haus erhalten. Der Ausbau erfolgt in den Bereichen Nord (nördlich der Asse), Süd (südlich der Asse) und West (Samtgemeinde Baddeckenstedt).
"Digitalisierung schafft Zukunft"
„Der Ausbau unseres Breitbandnetzes ist das wichtigste Infrastrukturprojekt des Landkreises. Digitalisierung schafft Zukunft im ländlichen Raum und ist Voraussetzung für zeitgemäßes Lernen, für erfolgreiche Unternehmen und Selbstständige und für Menschen, die hier wohnen oder die es hierherzieht“, erläuterte Landrätin Christiana Steinbrügge die Bedeutung des Projekts. Mit dem Ausbau verschwinden die „weißen Flecken“ im Breitbandnetz des Landkreises. Dort waren nur Internetgeschwindigkeiten bis zu 30 Mbit/s oder weniger möglich. Nach dem Ausbau werden es mindestens 100 Mbit/s im Download sein. Das Ziel ist die Versorgung mit schnellem Internet, bei Bedarf auch mit hohen symmetrischen Bandbreiten (größer als 1 GBit/s). Der Landkreis Wolfenbüttel schließt mit der Nachverdichtung entlegene Gebäude mit Glasfaser an, die aus wirtschaftlichen Gründen für private Anbieter uninteressant sind.
„Mit dem heutigen Spatenanstich schreitet die Breitbandversorgung im Landkreis Wolfenbüttel weiter voran. Durch das Projekt werden die verbleibenden weißen Flecken im Gebiet mit Glasfaser angeschlossen. Vor allem in Zeiten der Pandemie mit Home-schooling und Home-office hat sich gezeigt, wie wichtig so ein Breitbandanschluss für die Menschen ist. Mit diesem Ausbauprojekt macht sich der Landkreis Wolfenbüttel fit für die digitale Zukunft“, so Stefan Muhle, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung. Für die Nachverdichtung erhielt der Landkreis Wolfenbüttel Fördermittel des Bundes (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur über die atene KOM GmbH) und des Landes (Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr über die NBank).
Ein Netz für alle
Im Herbst 2012 beschloss der Kreistag in Wolfenbüttel den flächendeckenden Breitbandausbau. Bis Mitte 2014 hat der Landkreis ein rund 320 Kilometer umfassendes Netz gebaut und Glasfaser bis in die Orte verlegt. Dadurch stehen bereits heute in weiten Teilen des Landkreises Bandbreiten über 50 Mbit/s zur Verfügung. Der Landkreis Wolfenbüttel ist Eigentümer des Netzes. Als Partner wurde das Telekommunikationsunternehmen htp GmbH aus Hannover gewonnen, an die das Netz vermietet wurde. htp hat die Technik aufgerüstet, betreibt das Netz und stellt die Telefonie- und Internetdienstleistungen zur Verfügung. Das Netz steht auch anderen Telekommunikationsunternehmen offen.
Glasfaser bis in die Gebäude
“Mit der Verlegung der Glasfaser bis in die Orte hat der Landkreis schon früh die Voraussetzungen für den weiteren Ausbau geschaffen. Im nächsten Schritt muss nun die Verlegung der Glasfaser bis in die Gebäude erfolgen. Denn Glasfaser setzt sowohl hinsichtlich der Leitungsqualität als auch der nahezu unbegrenzten Bandbreiten völlig neue Maßstäbe“, sage htp-Geschäftsführer Thomas Heitmann.
In Zukunft möchte der Landkreis Wolfenbüttel alle Gebäude im Kreisgebiet mit dem Glasfaserausbau erschließen. Dazu bedarf es auch der Unterstützung durch eine neue Förderrichtlinie des Bundes und des Landes Niedersachsen, die voraussichtlich in 2021 veröffentlicht werden wird. Das Ziel der Bundes- und Landespolitik ist die Versorgung aller Haushalte bis zum Jahr 2025 mit Gigabitgeschwindigkeiten über Glasfasertechnik.
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