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Globale Krisen machen nicht Halt

Die Coronakrise bestimmt unseren Alltag. Gibt es Parallelen zur Klimakrise?

Bärbel Heidebroek, Geschäftsführerin des Ökostromanbieters Landstrom, hofft auf eine Besinnung der Politik nach der Corona-Krise, um den Klimakollaps zu verhindern.
Bärbel Heidebroek, Geschäftsführerin des Ökostromanbieters Landstrom, hofft auf eine Besinnung der Politik nach der Corona-Krise, um den Klimakollaps zu verhindern. | Foto: Landwind-Gruppe

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

ich vermute, es geht Ihnen wie mir. Ich vermisse meine Eltern, meine Freunde und einfach das unbeschwerte Miteinander ohne Mindestabstand. Viele von uns haben Angst um ihre Gesundheit oder bangen um ihren Job. Corona hat uns alle im Griff - auf der gesamten Welt. Niemand hätte sich dieses Ausmaß noch im Januar vorstellen können, als sich in China die Corona-Fälle häuften.

Obwohl die abgewürgte Wirtschaft und das eingeschränkte Leben dazu führen, dass deutlich weniger schädliche Klimagase ausgestoßen werden, dürfte das unter den gegebenen Umständen kaum Anlass zur Freude sein. Denn Corona hat uns alle in eine tiefe Krise gestürzt und die Welt innerhalb von knapp drei Monaten lahmgelegt. Fast alle Länder haben drastische Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ergriffen, weil das Gesundheitswesen ansonsten unter den Folgen kollabiert wäre. In dieser Krise sehen wir die Auswirkungen innerhalb kürzester Zeit. Wer sich heute infiziert, zeigt voraussichtlich in ein paar Tagen Symptome.

Bei der Klimakrise ist das anders. Die Welt ist infiziert aber die Inkubationszeit beträgt Jahre. Der Klimawandel ist unser ständiger Begleiter. Seit Jahren mahnen Wissenschaftler vor den Folgen. Wir sehen Bilder wie Länder im Meer versinken aber für uns sind die Auswirkungen noch nicht schmerzhaft genug. Hier und da ein Hochwasser, ein Hitzesommer, ein Sturm. Was soll´s? - hat es doch auch schon früher gegeben. Wir ignorieren die immer stärker werdenden Symptome. Wir ergreifen keine drastischen Maßnahmen, obwohl unsere Erde nicht mehr nur hustet, sondern schon fiebert. Wenn wir einen Klimakollaps genauso verhindern wollen, wie im Moment den Kollaps unseres Gesundheitswesens, dann müssen wir energische Schritte gehen. Neben den USA erleben gerade viele Industrieländer auf bittere Weise, dass auch sie der Natur schutzlos ausgeliefert sind. Ich hoffe sehr, dass sich die Politik nach dieser Krise besinnt und sich dem Klimawandel stellt. Denn die Auswirkungen eines Klimakollapses soll und darf kein Mensch erleben müssen.

In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund.

Herzliche Grüße

Bärbel Heidebroek