Grippewelle rollt auf Wolfenbüttel zu

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Landkreis. Die AOK Niedersachsen gab kürzlich eine Mitteilung heraus, dass sich die Influenza in Deutschland zunehmend ausbreite. Eine Übersicht der Krankenkasse zeigt: Auch die Region Wolfenbüttel/Braunschweig und Hannover ist stark betroffen.

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Die Übersicht zeigt, dass die Region Wolfenbüttel, Braunschweig und Hannover (Kreis) stark von der Grippe-Welle betroffen sind. Foto: AOK



Laut Influenza-Wochenbericht des Robert Koch-Instituts wurden deutschlandweit für die sechste Meldewoche bislang 4.563 Grippefälle gemeldet. Seit September 2014 wurden bisher 10.950 Virusinfektion bekannt. „Die Influenza-Positivenrate und die stark erhöhte ARE-Aktivität (Atemwegserkrankungen) zeigen eine hohe Grippe-Aktivität in Deutschland an", heißt es in dem Bericht. Gemäß der Definition der Arbeitsgemeinschaft Influenza begann die diesjährige Grippewelle in der zweiten Kalenderwoche 2015“, heißt es weiter.

Während einer einfachen Erkältung häufig mit Hausmitteln leicht beizukommen ist, birgt eine echte Grippe, die Influenza, durchaus gesundheitliche Risiken. „Bei Grippe steht immer die Möglichkeit von Komplikationen im Raum, zum Beispiel durch eine Lungenentzündung. Auch das Herz kann in Mitleidenschaft gezogen werden”, sagt Joachim Roßdeutscher von der AOK in Wolfenbüttel. Eine Impfung kann der Virusgrippe vorbeugen oder zumindest für einen milderen Verlauf sorgen. „Die AOK übernimmt die Kosten für die Grippeschutzimpfung für Versicherte, die zu einer Risikogruppe gehören“, so Roßdeutscher.

Symptome erkennen


Eine Grippe-Erkrankung ist nicht mit einer Erkältung gleich zu setzen, weiß sagt die Medizinerin Dr. Dorothea von Nicolaiv om Gesundheitsmat Wolfenbüttel . “Das ist eine himmelweiter Unterschied. Von jetzt auf gleich ist man schwer krank – Muskel- und Gliederschmerzen folgen oder auch eine Lungenentzündung”, sagt sie. Eine Grippe-Erkrankung hätte oftmals eine Nachlaufzeit von drei bis vier Wochen zur Folge. Ist man ohnehin schon geschwächt, ist der Körper auch anfälliger für andere Erkrankungen. Das Gesundheitsamt rät gerade Personen zur Impfung, die bereits eine chronische Erkrankung haben, und älteren Menschen. Auch Kinder und Jugendliche können sich schon immunisieren lassen.

Die Symptome der Virus-Grippe ähneln zwar denen anderer Erkältungskrankheiten, sind jedoch deutlich stärker ausgeprägt. „Wer eine Grippe hat, fühlt sich meist innerhalb von Stunden sehr krank. Ein einfacher Infekt dagegen kündigt sich meistens mit häufigem Niesen oder einem Kratzen im Hals an, die Symptome verschlimmern sich dann langsam.“ Weitere Grippe-Zeichen sind hohes Fieber über 38,5 Grad, schweres Frösteln, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Empfindlichkeit gegen Licht und Lärm.

Das Robert-Koch-Institut empfiehlt die Grippeschutzimpfung chronisch Kranken, Menschen über 60 Jahren und Schwangeren. Auch wer beruflich viel Personenkontakt hat, etwa medizinisches Personal oder Busfahrer, sollte sich impfen lassen, um nicht die Viren zu übertragen. Häufig bieten Arbeitgeber Termine für die Schutzimpfungen an.

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Allgemeinmediziner Jürgen Morich zeigt eine Ampulle mit dem Grippe-Impfstoffe. Foto: Anke Donner)


Ist eine Impfung jetzt noch sinnvoll?


Der Hornburger Allgemeinmediziner Jürgen Morich sagt ja. “Die Impfung sollte möglichst von September bis November erfolgen. Aber auch zu einem späteren Zeitpunkt ist sie sinnvoll, da der Impfstoff relativ schnell wirkt. Innerhalb von zwei Wochen breitet sich der Impfstoff im Körper aus und wirkt dann gegen die Viren. Eine Impfung ist bei 80 Prozent der Menschen sogar mehr als sinnvoll. Nämlich dann, wenn man viel Kontakt mit Menschen hat, oder das Immunsystem schon durch andere Krankheiten geschwächt ist”, erklärt er. Besonders bei älteren, geschwächten Menschen und Kindern ist eine Impfung angebracht.

Da die Grippe-Viren sich ständig wandeln, muss das Serum jedes Jahr neu zusammengesetzt werden. Die Schutzwirkung tritt etwa zehn bis 14 Tage nach der Impfung ein.


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