Christian Simon erläuterte die Hochwasserwahrscheinlichkeiten. Foto: Marc Angerstein
Müssen Pferde künftig ein Kennzeichen über oder unter dem Schweif tragen? Diese Frage lässt die Groß Stöckheimer SPD nun von der Stadtverwaltung prüfen. Der Ortsrat Groß Stöckheim beschäftigte sich in seiner gestrigen Sitzung aber hauptsächlich und sehr intensiv mit der Hochwasserproblematik der Oker.
Ute Bokelmann und Claudia Ferrara von der Unteren Wasserbehörde des Landkreises Wolfenbüttel haben Christian Simon von FUGRO-Consult aus Braunschweig mitgebracht, um vor den Kommunalpolitikern einen fundierten Vortrag über statistische Werte eines Jahrhunderthochwassers zu halten. ***Hier veröffentlichen wir später noch seinen Vortrag im Original***
Claudia Ferrara erläuterte das Festsetzungsverfahren. Ihren Vortrag im Original veröffentlichen wir hier.
Gerhard Willms, Bauamtsleiter der Stadt Wolfenbüttel, erläuterte Fragen von interessierten Bürgern, für die die Sitzung durch Ortsbürgermeister Axel Kohnert (SPD) extra unterbrochen wurde.
"Wir freuen uns, dass die ausgewiesenen Flächen reduziert worden sind", sagte Kohnert im Verlauf der Debatte. Detailfragen zu einzelnen Häusern sollen außerhalb der Sitzung geklärt werden. Eine Bürgerfrage bezog sich auf rückgestautes Wasser, dass Braunschweiger Wasser nach Groß Stöckheim zurückdrücken würde. Simon führte aus, dass die Berechnungen über die Kreisgrenze Wolfenbüttels hinaus angestellt werden würden. "Es kann nicht sein, dass die Stadt Braunschweig die Schotten dicht macht und uns hier absaufen lässt", war zu hören. Willms beschwichtigte: "Braunschweig überlegt sicherlich, wie es sich am Besten vor Hochwasser schützen kann, aber ohne dass der Nachbar übermäßig belastet wird. Braunschweig kann man nicht vorwerfen, an Hochwassersituationen im Raum Wolfenbüttel verantwortlich zu sein."
Die Kreisstraße (K66) von Gross Stockheim nach Leiferde würde wie ein Damm wirken, was in den Planungen zu berücksichtigen sei. Die Versiegelung von Flächen im Stadtgebiet Salzgitters hätte Auswirkungen auf den Brückenbach und somit auch auf den Wasserstand der Oker, wurde kritisiert.
Der ehemalige CDU-Bürgermeister Heinz Brandes verlies nach diesem Tagesordnungspunkt die Sitzung im Feuerwehrhaus. Nebenan, bei Heidis, hatte der CDU-Landtagsabgeordnete Frank Oesterhelweg zu einer Veranstaltung geladen.
Bauamtsleiter Gerhard Willms, Sven Heß, Heinz Brandes, Heike Schmerse, Ortsbürgermeister Axel Kohnert, ein Protokollant der Stadtverwaltung, Reinhard Voges, Michelle Piraks, Hans-Jörg Raßloff (v.l.). Foto: Marc Angerstein
Gerhard Willms erläuterte die modifizierte Stellungnahme der Stadt Wolfenbüttel für den Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) über die Vorranggebiete für Windenergie. Er machte deutlich, dass sogar der Ortsrat Ahlum am Vortag einstimmig dafür votierte, obwohl gerade dort bis heute enorme Widerstände bestehen (WolfenbüttelHeute.de berichtete). Der Ortsrat nahm diese Vorlage ohne weitere Aussprache zur Kenntnis.
Zum behindertengerechten Ausbau einer Bushaltestelle müssen noch Gespräche mit den Eigentümern geführt werden, es habe aber einen weiteren Ortstermin mit der Stadtverwaltung gegeben. Der Kanu-Anlegesteg wird kommen, zur Zeit befände sich der SPD-Antrag in den Haushaltsberatungen des Stadtrates.
Ortsrat Groß Stöckheim tagt künftig Donnerstags statt Mittwochs.
Reinhard Voges (SPD) forderte Kennzeichen oder eine Kennzeichnungspflicht für Pferde. Derzeit gäbe es wohl keine rechtliche Verpflichtung dazu. "Als ich neulich eine Reiterin auf ihr fehlerhaftes Verhalten aufmerksam machen wollte, ist die mir dumm gekommen", schilderte er den Grund seiner Forderung. Er möchte von der Stadtverwaltung geklärt bekommen, was der Ortsrat Groß Stöckheim tun kann, damit Pferde künftig identifiziert werden können.
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