Grüne fordern mehr Artenschutz: Nisthöhlen für den Wendehals schaffen

Damit könnte diese bedrohte Art in den Herzogsbergen geschützt werden.

Blick auf das Naturschutzgebiet Herzogsberge bei Cremlingen.
Blick auf das Naturschutzgebiet Herzogsberge bei Cremlingen. | Foto: Krause-Hotopp

Cremlingen. Da demnächst die Ausschüsse der Gemeinde Cremlingen wieder tagen, trafen sich die Mitglieder der Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, um die weitere Arbeit zu besprechen. Trotz der Debatte über die aktuelle Situation zu Corona darf die Umwelt- und Klimaschutzpolitik nicht vergessen werden. „Wenn wir in der Klimaschutzpolitik auch so handeln würden wie in der Coronakrise, wäre mir um die Zukunft nicht bange“, so Fraktionsvorsitzender Diethelm Krause-Hotopp.


In einem Antrag für die kommende Sitzung des Gemeinderates sprechen sich die Grünen für die naturnahe Umwandlung von Grünflächen, die in der Hand der Gemeinde liegen, aus. „Hier könnten Rasenflächen in Wildkräuterwiesen umgewandelt und insektenfreundliche Stauden und Gehölze gepflanzt werden“ so Christian Rothe-Auschra, Bürgermitglied im Umweltausschuss.
Nach Ansicht der Grünen sollen zukünftig die Inhalte aller Beschlussvorlagen auf deren Auswirkungen auf Klima-, Umwelt- und Artenschutz überprüft werden. „Wenn wir die Möglichkeit haben, mehr für den Naturschutz zu tun, dann sollten wir das auch machen“, so die stellvertretende Ortsbürgermeisterin von Hemkenrode, Ulrike Siemens.

Für die Herzogsberge beziehungsweise den Wohld wollen die Grünen weitere Nisthöhlen für den Wendehals beantragen. Seit 2006 ist dieser Vogel in den Herzogsbergen nachgewiesen. Aus dem Vogelkundlichen Bericht Niedersachsens 2012 wird deutlich, welche Besonderheit es in den Herzogsbergen damit gibt. Nach dieser Untersuchung ist der Wendehals in Niedersachsen tatsächlich von zirka 2.000 bis 3.000 Paaren Anfang der 80er Jahre auf zirka 100 bis 200 heute gesunken. Als Höhlenbrüter, der sich selbst keine Höhle baut, ist er auf das Vorhandensein von natürlichen Baumhöhlen angewiesen. „Hier können wir konkret was für die Natur tun und die Kosten sind gering“, so Horst Gilarski vom Vorstand der Grünen und Bürgermitglied.


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