Grüne wollen "kalte Nahwärmenetze" für Heizungen in Cremlingen als Standard

Es handele sich dabei um eine Technik, die laut den Cremlinger Grünen "wirklich nachhaltig, umweltfreundlich und zukunftsfähig ist."

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Symbolbild | Foto: Alexander Dontscheff

Cremlingen. Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen im Rat der Gemeinde Cremlingen spricht sich dafür aus, in neuen Baugebieten "kalte Nahwärmenetze" als Standard anzubieten. Dazu die Vorsitzende des Umwelt-, Planungs-, Energie und Klimaschutzausschusses Ulrike Siemens: „Mit kalten Nahwärmenetzen bietet sich die Möglichkeit, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen, eine Technik, die wirklich nachhaltig, umweltfreundlich und zukunftsfähig ist.“ Details zu ihrem Anliegen erklären die Grünen in einer Pressemitteilung.


Fraktionskollege Bernhard Brockmann ergänzt: „Die Erzeugung von Raumwärme und Warmwasser in Privathaushalten hat einen großen Anteil an den Treibhausgasen. In diesem Bereich liegt ein wesentliches Potenzial zur Emissionsreduzierung“.

Das Prinzip der Wärmepumpe


Das Prinzip von Wärmepumpen ist vom Kühlschrank bekannt: Dem Innenraum wird Wärme entzogen und nach außen abgegeben. Man kann das Ganze aber auch umkehren: Der Außenluft wird Wärme entzogen und nach innen abgegeben. Mit diesen Wärmepumpen können ganze Gebäude beheizt und mit warmem Wasser versorgt worden.

Wärmepumpen können aus einer Kilowattstunde Strom bis zu vier Kilowattstunden Wärme erzeugen. Eine zusätzliche Heizung mit fossilen Brennstoffen ist nicht erforderlich, wenn das Wohngebäude energieeffizient gebaut ist. Wird die Wärmepumpe mit Strom von der eigenen Fotovoltaikanlage oder mit Ökostrom versorgt, produziere man seine Raumwärme und sein Warmwasser klimafreundlich und wirtschaftlich.

Wärme aus der Erde


Für einzelne Wohngebäude werden hauptsächlich Luft-Wärme-Pumpen eingesetzt, die der Außenluft Wärme entziehen. Effizienter arbeiten Wärmepumpen, wenn sie statt der Luft Erdwärme nutzen, speziell in der kalten Jahreszeit. Daher bietet sich für ein neues Baugebiet ein sogenanntes kaltes Nahwärmenetz an.

Ein kaltes Nahwärmenetz bezieht seine „Wärme“ von etwa 8 bis 10 Grad aus einem oberflächennahen Erdkollektor. Über ein Rohrleitungsnetz, das wegen der geringen Temperaturunterschiede nicht gedämmt sein muss, gelangt die Erdwärme zu den Wohngebäuden. In den einzelnen Häusern heben Wärmepumpen die Temperatur auf zirka 35 Grad für die Heizung und auf zirka 60 Grad für das Brauchwasser an. An warmen Sommertagen kann das System auch zur Kühlung der Gebäude genutzt werden. Um den Bauwilligen die Entscheidung für Wärmepumpen zu erleichtern, können staatliche Förderungen in Anspruch genommen werden.


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