Grüner Bundestagskandidat besucht Asse




Asse. Der Bundestagskandidat von Bündnis 90 / Die Grünen, Sascha Pitkamin, besichtigte die Asse - Infostelle und informierte sich vor Ort über die geplante Rückholung des Atommülls aus der Asse.

Er stellte fest, dass die Rückholung viel zu langsam vorangeht. Lutz Seifert, Vorstandsmitglied des Ortsverbands Elm – Asse – Fallstein von Bündnis 90/Die Grünen, sagt: „Der Bau des Schachts Asse 2 begann im Jahr 1906 und wurde innerhalb von 3 Jahren abgeteuft. Es ist schon komisch, dass trotz technischer Weiterentwicklung der Bau des Asse – Schachts 5 heute ca. 15 Jahre dauern soll.“

Mit Filmen, Computeranimationen, dreidimensionalen Modellen und Bildtafeln veranschaulicht die Infostelle des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) das Salzbergwerk Asse 2. Die Ausstellung zeigt auch die Probleme der Bergung des Atommülls. Sascha Pitkamin sagt nach der Besichtigung: „Die Asse zeigt, dass wir einen schnellen und endgültigen Atomausstieg ohne Sicherheitsrabatte benötigen und das die Entsorgung des Atommülls zügig und verantwortungsvoll angegangen werden muss.“

Die Grünen monieren die begonnene Verfüllung der 750m - Sohle auf der 11 Atommüllkammern liegen, weil damit kontaminierte Lauge nicht mehr aufgefangen werden kann und damit im Bergwerk verbleibt.

Hilmar Nagel, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Samtgemeinderat Schöppenstedt, sagt: „Obwohl von Anfang an Zweifel an der Eignung als Endlager bzw. als ‚Forschungsbergwerk’ bestanden und frühzeitig Erkenntnisse über Wassereinbrüche vorlagen, haben es die Verantwortlichen versäumt, rechtzeitig von weiteren Einlagerungen abzusehen und frühzeitig eine Rückholung vorzunehmen. Aus diesem Grunde fordern wir ein Asse – Strukturprogramm.“ Nach Ansicht der Grünen führt das Asse - Desaster zu einer massiven Verschlechterung der Wohnort- und Investitionsattraktivität und zu einer fatalen Reduzierung der Zukunftsfähigkeit der Region um die Asse.

Der geforderte Strukturfond soll aus einem statischen und einem dynamischen Teil bestehen. Der statische Teil hat einen festen Umfang. Er dient dazu bereits eingetretene materielle und immaterielle Verluste auszugleichen. Der dynamische Teil ist wirksam, solange Abfall im Schacht Asse II und in ggf. vorhandenen Zwischenlagern in den Samtgemeinden Schöppenstedt, Asse, Oderwald, Schladen und Sickte verbleibt. Er besteht aus fortlaufenden jährlichen Zahlungen. Lutz Seifert sagt: „Der dynamische Teil des Asse – Strukturprogramms soll einen finanziellen Anreiz geben die Rückholung zu beschleunigen und den Atommüll möglichst schnell aus unserer schönen Gegend zu schaffen.“


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