GRÜNE: Althusmann benachteiligt “Inklusive Schulen”




[image=5e1764c6785549ede64cce8f]Die schulpolitische Sprecherin der Landtagsgrünen Ina Korter hat die Benachteiligung von inklusiv arbeitenden Schulen gegenüber den Förderschulen bei der Personalausstattung scharf kritisiert. “Inklusion kann nur gelingen, wenn genauso viele Lehrerstunden, wie sie den Förderschulen zur Verfügung stehen, auch den Regelschulen gegeben werden. Dazu ist die Landesregierung aber offenkundig nicht bereit”, kritisierte die Grünen-Politikerin.

Aus einer Antwort der Landesregierung auf eine schriftliche Anfrage Korters geht hervor, dass für ein Kind mit Förderbedarf bei der emotionalen und sozialen Entwicklung an einer Förderschule im Durchschnitt 3,9 Sonderpädagogik-Lehrerstunden zur Verfügung stehen, während eine Regelschule lediglich mit 3,1 Sonderpädagogenstunden ausgestattet würde, die Grundschulen sogar nur mit 2,4 Stunden. “Die ungleiche Verteilung der Stunden verschlechtert die Bedingungen für die Inklusion”.

Verschärfend hinzu käme der “hausgemachte Mangel” an ausgebildeten Lehrkräften für Sonderpädagogik. “Wenn nicht dringend für mehr Nachwuchs gesorgt wird, wird die sonderpädagogische Fachkompetenz in den Inklusiven Schulen fehlen, ganz besonders, wenn die Landesregierung an der Doppelstruktur von Inklusiver Schule und Förderschule festhält”, sagte Korter. Schon jetzt hätten nur 79 Prozent der an den Förderschulen eingesetzten Lehrkräfte einen Abschluss in Sonderpädagogik. Zum 1. Februar dieses Jahres hätten nur noch 70 Prozent der ausgeschriebenen Stellen mit ausgebildeten Sonderpädagogen besetzt werden können.

Die Grünen-Politikerin warf der Landesregierung vor, in den vergangenen Jahren die Ausbildungskapazitäten für das Lehramt Sonderpädagogik nur unzureichend aufgestockt zu haben. Zum Wintersemester 2011/12 habe die Uni Hannover acht von neun BewerberInnen ablehnen müssen und die Uni Oldenburg sogar elf von zwölf BewerberInnen. Korter forderte die Landesregierung auf, dringend zusätzliche Studienplätze zu schaffen und ergänzend mehr Plätze für ein berufsbegleitendes Weiterbildungsstudium in Sonderpädagogik einzurichten.


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