Hasenpest: Finger weg von Meister Lampe

von Thorsten Raedlein




Landkreis. Wer oft in der Natur ist, sollte auf keinen Fall tote oder krank wirkende Tiere berühren. Das gilt allgemein, aktuell insbesondere jedoch für Hasen. Denn die Hasenpest rückt näher. Wurden zuerst nur zwei Fälle aus dem Landkreis Osnabrück gemeldet, sind nun auch bei Hannover laut Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) mehrere Fälle der Hasenpest aufgetreten. Und: die Krankheit ist auf den Menschen übertragbar.

Das Landesamt betont daher, wie gefährlich das Berühren von betroffenen Feldhasen oder Wildkaninchen sein kann. Die Übertragung des Erregers vom Tier auf den Menschen kann auf verschiedene Weise erfolgen. An erster Stelle ist der unmittelbare Kontakt mit einem infizierten Tier zu nennen. Auch die Zubereitung und der Verzehr von nicht genügend durchgegartem Fleisch birgt ein Infektionsrisiko. Selbst in tiefgekühltem Wildbret bleibt die Ansteckungsfähigkeit über Monate hinweg erhalten. Durch Braten wird der Erreger aber zuverlässig abgetötet. Eine Übertragung kann auch durch die Inhalation erregerhaltigen Staubes oder kleiner Tröpfchen, in denen sich der Erreger befindet, oder durch Zecken und Stechmücken erfolgen. Allen Infektionswegen ist gemeinsam, dass nur wenige Bakterien ausreichen, um eine Erkrankung hervorzurufen.

Das Krankheitsbild beim Menschen ist vielschichtig und hängt von der Eintrittspforte in den Körper ab. Nach wenigen Tagen können grippeähnliche Symptome mit hohem Fieber, Lymphknotenschwellung, Kopf- und Gliederschmerzen, Durchfall oder Erbrechen und bei Infektionen über kleinste Hautwunden auch schlecht heilende Geschwüre festgestellt werden.

Beim Hasen verläuft die Krankheit in der Regel akut und führt innerhalb weniger Tage zum Tod. Tote Tiere oder Hasen, die ein mangelndes oder sogar fehlendes Fluchtverhalten zeigen, sollten auf keinen Fall berührt werden. In solchen Fällen sollte der Revierinhaber oder die Polizei informiert werden und die Tiere - soweit sie aus Niedersachsen stammen - dem Lebensmittel- und Veterinärinstitut Braunschweig/Hannover der Untersuchung zugeführt werden.

Jäger sollten als Sicherheitsmaßnahme vor der Hasenpest beim Ausnehmen der Tiere Mundschutz und Handschuhe tragen. Grund zur Panik bestehe nicht, die Erkrankung lasse sich gut mit Antibiotika behandeln.


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