Auch Tag vier (lesen sie auch Tag 1, 2 und 3) bringt nicht wirklich Entspannung in den hochwassergeplagten Gebieten. Noch immer sind die Einsatzkräfte in Alarmbereitschaft.
Dies bestätigte uns auch der Lagedienstführer der Leitstelle Braunschweig, Hans-Ludwig Sämann, am Morgen am Telefon. „Von Entspannung kann keine Rede sein. Nach wie vor sind die Kräfte im Einsatz. Schon kleine Mengen Regen können wieder zu Überschwemmungen führen. Der Boden kann einfach kein Wasser mehr aufnehmen, deshalb tritt nun der Effekt ein, dass noch immer Keller und Straßen überfluten“, erklärt Sämann. „In den nächsten Tagen sind weitere Regenfälle vorhergesagt, wir erwarten, dass sich die Lage wieder verschärft. Es sind einfach keine Kapazitäten mehr vorhanden, die das Wasser aufnehmen können“, so Sämann weiter.
Die Prognose für die nächsten Tage sieht also nicht so gut aus. Denn, auch wenn die Pegel von Oker und Ilse fallend sind, oder sich zumindest eingependelt haben, macht vieler Orts nun das Grundwasser Sorgen. Erst allmählich suchen sich die Wassermassen einen Weg an die Oberfläche. Da können schon leichte Regenschauer, wie in der letzten Nacht, das Zünglein an der Waage sein. „Die Pegel der Flüsse steigen zurzeit nicht. Wir sind hier zwar etwas entspannter, aber dennoch sehr wachsam“, fügt Sämann hinzu.
Die Feuerwehr ist auch weiterhin unermüdlich im Einsatz
Zurzeit sind die Freiwilligen Feuerwehren wieder an vielen Orten im Landkreis im Einsatz. In Ahlum, Atzum, Groß Denkte, Fümmelse, Dorstadt, Ohrum, Achim und Linden laufen noch immer Einsätze zur Hochwasserbekämpfung.
Die Pegel der Flüsse fallen, aber die Gefahr ist nicht vorüber ( Foto: Anke Donner
Sämann appelliert an die Vernunft der Bürger. „Oft können sich die Bürger selber helfen, indem sie Wischer und Eimer in die Hand nehmen. Nicht immer muss gleich die Feuerwehr anrücken. Die Kameraden sind mitunter viele Stunden im Einsatz und das ehrenamtlich. Sicher hilft die Feuerwehr im Notfall, das ist ganz klar. Aber oft tut es auch ein Wischlappen, um das erste Wasser zu beseitigen", so Sämann. Und genau diese Aussage traf auch Bürgermeister Thomas Pink in einer gestern einberufenen Pressekonferenz zum Thema Hochwasser in Wolfenbüttel.
Die Straße Im Kleinen Feld in Fümmelse steht unter Wasser. Hier ist der Bach zu einem Fluss geworden, der am Morgen noch über die Straße floss. Foto: Werner Heise
Wir sind auch heute wieder für sie unterwegs und berichten über die Hochwasserlage im Landkreis Wolfenbüttel. Folgen sie uns via Twitter (@fraudonner und @derwerner) und lesen sie die Berichte auf WolfenbüttelHeute.de, die wir ständig aktualisieren.
Erneute Regenfälle führen zu weiteren Überschwemmungen
Neue Regenfälle setzen den Hochwassergebieten erneut zu Foto:
Auch heute, am vierten Tag des Hochwassers, sieht es in den meisten Orten im Landkreis nicht gut aus. Erneute Regenfälle lassen keine Entspannung zu. Die Pegel der Oker schwanken noch immer, Felder, Straßen und Keller stehen unter Wasser. In vielen Teilen der Stadt und des Landkreises kämpfen die Einsatzkräfte der Feuerwehr mit den Wassermassen.
Auch heute haben wir uns wieder im Landkreis für sie umgeschaut. Dies sind unsere Berichte:
Am frühen Morgen stand Achim wieder unter Wasser. ( Foto: Feuerwehr Achim
Achim: Schon seit Tagen wird die Hauptstraße in Achim überflutet. Zwischenzeitlich konnten die Dorfbewohner etwas aufatmen. Die Regenfälle der letzten Nacht haben jedoch erneut für starke Überschwemmungen im ganzen Ort gesorgt. Schon am Morgen um 5 Uhr rückte die Feuerwehr Achim wieder aus. Die ganze Ortschaft stand wieder unter Wasser. Internet und Telefon gehen hier nach wie vor nicht.
Zwischen Dorstadt und Ohrum steht das Wasser auf den Feldern Foto:
Ohrum/Dorstadt: Der Pegel der Oker schwankt immer wieder. Hier, zwischen Ohrum und Dorstadt, stehen ganze Felder unter Wasser. Laut der Leitstelle Braunschweig ist diese Region besonders stark betroffen. Hinter den Feldern verläuft die Oker, die ihr Wasser auf die Felder drückt. Das Oberflächenwasser sorgt für weitere Überschwemmungen.
Am "Meesche-Stadion" schütz ein mobiler Wall vor dem Okerwasser Foto:
Wolfenbüttel:
Sportanlage "Meesche": Hier ist ein mobiler Wall aufgestellt. Er soll das Wasser der Oker zurückhalten. Die Fußgängerbrücke Friedrich-Ludwig-Jahn Platz/Grüner Platz ist gesperrt. Die Sportanlage und der Tennisplatz sind noch nicht in Mitleidenschaft gezogen, doch nur wenige Zentimeter würden reichen und die Sportanlagen wären überflutet.
Der Mitarbeiter-Parkplatz am Seniorenheim ist gesperrt Foto:
Seniorenheim "Steinhäuser Gärten": Der Mitarbeiter-Parkplatz ist gesperrt. Sandsäcke verhindern das Überschwemmen des Parkplatzes.
Der Fuß- und Radweg zur Okertalsiedlung ist gesperrt Foto:
Linden: Der Fuß- und Radweg entlang der Oker ist ab der Lindenhalle gesperrt. Die Okertalsiedlung ist über diesen Weg nicht mehr zu erreichen.
Die Felder der Okertalsiedlung sind stark betroffen Foto:
Okertalsiedlung: Auch von der Okertalsiedlung aus ist der Verbindungsweg gesperrt. Ein Anwohner vor Ort meint einen Anstieg seit gestern zu bemerken. Am Okerring stehen die Felder hinter den Bahnschienen komplett unter Wasser.
Am Flugplatz reicht das Wasser beinahe bis an den Hangar Foto:
Flugplatz "Grüne Wiese": Der Flugplatz gleicht einer einzigen Seelandschaft Die Wassermassen reichen fast bis an den Hangar.
Neindorf: Das Naturschutzgebiet hinter Neindorf -Wiesenweg/Am Sportplatz ist ebenfalls überschwemmt.
Die Oker ist in Hedwigsburg zu einem breiten Strom geworden Foto:
Hedwigsburg: Die Oker hat sich hier extrem ausgedehnt und ist zu einer breiten Strömung geworden.
Heiningen/Börßum: Die Warne tritt beinahe über das Ufer. Starker Regen lässt den Pegel weiter ansteigen. Die Brücke nach Heiningen ist gesperrt. Tweets über "#hochwasserwf"
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