Elm-Asse. Am Wochenende stand für einige Kameraden der Ortsfeuerwehren Kissenbrück und Groß Denkte eine spezielle Ausbildung auf dem Programm. Sie absolvierten an zwei Tagen ein Hohlstrahlrohrtraining, das aus theoretischen und praktischen Teilen bestand.
Seit einigen Jahren setzt sich bei den Feuerwehren das Hohlstrahlrohr, eine spezielle Armatur zur Wasserabgabe, immer mehr durch. Im Gegensatz zu herkömmlichen Strahlrohren bringt es enorme Vorteile für die effektive Brandbekämpfung mit sich.Durch verschiedene Einstellmöglichkeiten können zum Beispiel die Wassermenge oder die Strahlform flexibel an die Brandsituation angepasst werden. Sehr kleine Wassertröpfchen kühlen den Brandrauch schnell ab, haben eine deutlich verbesserte Löschwirkung und schützen vor plötzlich auftretenden Stichflammen. Eine besondere Bauform ermöglicht eine einfache Bedienung auch unter sehr schlechten Sichtverhältnissen. Dies alles trägt zu einer höheren Sicherheit der vorgehenden Einsatzkräfte bei und reduziert die durch Löschwasser entstehenden Schäden, insbesondere bei Gebäudebränden.
Um die Stärken dieser Hohlstrahlrohre auszunutzen, muss der Strahlrohrführer, gerade in Stresssituationen und unter widrigsten Bedingungen (Nullsicht und extremen Temperaturen), wie sie bei einem Innenangriff zu erwarten sind, sein Gerät perfekt beherrschen.
Die Kameraden aus Groß Denkte und Kissenbrück Foto: Jens Meyer
Theoretischer Unterricht voran
In einem theoretischen Unterricht am Freitag ging es um das Auffrischen der Grundlagen und um das richtige Einschätzen der Brandsituation. Bereits an der Farbe und der Intensität des austretenden Brandrauches können Rückschlüsse auf das Feuer gezogen und dadurch eine entsprechende Einsatztaktik gewählt werden. Mit vielen Bildern, einigen Videos und einer eindrucksvollen Vorführung wurden die unterschiedlichen Situationen anschaulich dargestellt. Außerdem gab es viele gute Tipps und Tricks für eine wirkungsvolle und sichere Brandbekämpfung.
Anschließend galt es am Samstag in Zwei-Mann-Trupps an mehreren Stationen die eigentliche Handhabung des Hohlstrahlrohres durch unterschiedlichste Übungen zu trainieren. Auch das richtige Anlegen der Persönlichen Schutzausrüstung, das sichere Öffnen einer Tür zu einem Brandraum und das sorgfältige Verlegen der Schlauchleitungen gehörten zu den Aufgaben. Höhepunkt war das Vorgehen gegen eine Stichflamme, welche mit Hilfe des Hohlstrahlrohres unter Kontrolle gebracht werden musste.
Durchgeführt wurde diese umfangreiche Ausbildung vom Team unter der Leitung von Uwe Frobart. Die Finanzierung übernahmen die Fördervereine beider Ortsfeuerwehren.Bei einem gemeinsamen Grillen als Abschluss wurde über die neuen Erfahrungen, weitere Ausbildungsmöglichkeiten und die Wichtigkeit eines solchen Trainings, vor allem für junge und unerfahrene Einsatzkräfte, gefachsimpelt. Resümee aller Teilnehmer: Hohlstrahlrohre sollten zu einem Standard werden, denn zurzeit wird die Beschaffung meistens durch Spenden bzw. durch die Fördervereine realisiert.
Besonderer Dank gilt dem Ausbilderteam und der Ortsfeuerwehr Kissenbrück für die hervorragende Organisation.
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