Wolfenbüttel. Am gestrigen Montag hat sich der Kreistag dafür ausgesprochen, dass einige Schüler der Henriettte-Breymann-Gesamtschule (HBG) in Containern am Theodor-Heuss-Gymnasium unterrichtet werden sollen. Das Gremium sprach sich einstimmig für die von der Verwaltung vorgeschlagenen Lösung aus.
Geplant ist nun, den ersten Jahrgang der Oberstufe der Henriette-Breymann-Gesamtschule im Schuljahr 2018/19 in vorhandenen mobilen Unterrichtsräumen auf dem Gelände des Theodor-Heuss-Gymnasiums unterzubringen. Grund für diese Entscheidung ist, dass an der Förderschule Teichgarten, an der die Oberstufe angesiedelt werden sollte, nun keine Kapazitäten mehr bietet. Denn anders als anfangs gedacht, soll die Förderschule Lernen nun doch nicht auslaufen, sondern bis zum Jahr 2028 Bestandsschutz haben. Mit einem Dringlichkeitsantrag hatte die CDU im Kreistag erwirkt, dass die Förderschule Am Teichgarten weiterhin betrieben wird und auch in den kommenden Jahren Schüler aufnehmen kann. Denn mit der Änderung des Niedersächsischen Schulgesetzes war dies nun möglich, sofern die Fortführung beantrag wurde. Dies beschloss der Kreistag im März mit 22 Fürstimmen, 21 Gegenstimmen und einer Enthaltung.
Förderschule brauchte Platz selbst
An der Schule Am Teichgarte ist kein Platz für die Oberstufe Foto: Max Förster
Ursprünglich war geplant, die Oberstufen-Schüler der HBG im Gebäude der Förderschule Am Teichgarten unterzubringen - übergangsweise sollte dies teilweise in mobilen Unterrichtsräumen geschehen, bis die Förderschule in der Lindener Straße ausläuft. Dann allerdings entschied der Kreistag, dass der erste Jahrgang der Oberstufeim Schuljahr 2018/19 übergangsweise in vier mobilen Unterrichtsräumen auf dem Gelände der Ravensberger Straße unterrichtet werden sollte. Diese Überarbeitung des Raumkonzepts warnotwendig geworden, da die Förderschule aufgrund der großen Nachfrage einen zusätzlichen Klassenraum benötigte und kein ausreichender Platz für einen Teil der Oberstufen-Schüler bestand.
Doch dann kam wieder alles anders. Denn im März hatte der Kreistag beschlossen, dass nach Änderung des Niedersächsischen Schulgesetzes der Erhalt der Förderschule Lernen bei der Landesschulbehörde beantragt werden soll.Mit diesem Beschluss hatte sich dann erneut eine neue Ausgangslage zur Unterbringung der Schüler der Oberschule ergeben. Die HBG-Schüler können nun in den kommenden Jahren nicht wie geplant in die Räume der Förderschule ziehen, da diese bis zum Jahr 2028 Bestandsschutz hat und bestehen bleiben soll (regionalHeute.de berichtete). Nun sollten mobile Unterrichtsräume an der Ravensberger Straße, also am eigentlichen Standort der HGB, geschaffen werden. Dazu habe der Landkreis Gespräche mit der Stadt Wolfenbüttelals Eigentümerin des Grundstücks aufgenommen. Hier stellte sich jedoch heraus, dass die Errichtung von mobilen Unterrichtsräumen an dem angedachten Platz aus baurechtlichen Gründen nicht möglich ist. Die Errichtung von Unterrichtsräumen in Containern auf dem Parkplatz der Turnhalle der HBG wäre zwar baurechtlich zulässig, werde aberseitens der Stadt Wolfenbüttel eher als problematisch angesehen.
Container-Lösung am THG
Nach weiteren Gesprächen mit der Stadt Wolfenbüttel und den beteiligten Schulen konnte dann doch noch eine Lösung gefunden werden. Im Schuljahr 2018/19 können fünf bereits vorhandene mobileUnterrichtsräume auf dem Gelände des THG zur Verfügung gestellt werden. Vier Räume sollen als allgemeine Unterrichtsräume genutzt werden, ein Raum ist als Lehrerstation vorgesehen. Die sanitären Anlagen des THG sollen auch von den Schülern der HBG genutzt werden können. Der komplette Fach- und Sportunterricht soll am Standort Ravensberger durchgeführt werden. Hier müssten die Schüler allerdings einen etwa fünfminütigen Fußmarsch in Kauf nehmen.
Neubau im Gespräch
Um die Schüler auch im nächsten Schuljahr unterbringen zu können, soll für das Schuljahr 2019/20120 eine Bauvoranfrage bei der Stadt Wolfenbüttel für die Errichtung eines Neubaus auf dem Gelände Ravensberger Straße 19 gestellt werden. Für die Planungen gehe man zunächst von den gleichen räumlichen Notwendigkeiten aus, wie für den Neubau der Oberstufe der IGS Wallstraße.
Für die Schuljahre ab 2019/20 werde derzeit zusammen mit der Stadt Wolfenbüttel geprüft, obdie Aufstellung weiterer mobiler Unterrichtsräume auf dem Gelände des THG oder gegebenenfalls an einem anderen Standort nach einer Bebauungsplan-Anpassung möglich sei. Die Aufstellung weiterer mobiler Unterrichtsräume sei bis zur Fertigstellung eines Neubaus für die Oberstufe der HBG erforderlich, heißt es in der Verwaltungsvorlage.
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