Info-Abend: „Integration der Flüchtlinge in Deutschland“


Ercan Kilic, Christiane Wagner-Judith, Claudia Pinkert, Claudia von der Heyden-Rynsch, Ehrhard Dette informierten die interessierten Gäste. Foto: Privat | Foto: Privat



Zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung von Bündnis90/Die Grünen Kreisverband Wolfenbüttel begrüßten die Sprecherin des Kreisverbandes Christiane Wagner-Judith und Kreistagsabgeordneter Ehrhard Dette zahlreiche Gäste in der Gaststätte Woltmann in Baddeckenstedt.

In ihrer Einführung informierte Christiane Wagner-Judith die Anwesenden über die aktuelle Flüchtlingsproblematik: „Weltweit befinden sich über 60 Millionen Menschen auf der Flucht, davon sind fast die Hälfte Kinder. Sie fliehen in andere Regionen ihrer Heimatländer (Binnenflüchtlinge) oder ins Ausland. Besonders betroffen von der Flüchtlingsproblematik sind die unmittelbar angrenzenden, oft sehr armen Länder.“ Ercan Kilic, Sprecher der „Grünen Landesarbeitsgemeinschaft Migration und Flüchtlinge“ berichtete über die Bemühungen der Grünen auf Landesebene, die Lage der Flüchtlinge und ihrer Familien zu verbessern. Zurzeit geht es vor allem um die Einführung einer Gesundheitskarte für Flüchtlinge. Sie würde die Gesundheitsversorgung der Geflüchteten verbessern, aber auch die Arbeit der Verwaltungen in den Kommunen erleichtern.

Der Landkreis Wolfenbüttel war an dem Informationsabend durch Frau Claudia Pinkert von der Koordinationsstelle für Migration und Teilhabe vertreten. Sie informierte über die Situation im Landkreis Wolfenbüttel und über die verschiedensten Angebote für Flüchtlinge und Ehrenamtliche auf Kreisebene. Hier sind vor allem die Sprachkurse und Seminare für ehrenamtliche Sprachbegleiter sowie der ehrenamtliche Übersetzerpool zu nennen. Die Vorsitzende des Vereins MiteinanderBUNT in der Samtgemeinde Sickte Claudia von der Heyden-Rynsch stellte mit vielen anschaulichen Beispielen den Verein vor. Er macht Geflüchteten Angebote zur Bewältigung des häuslichen und gesellschaftlichen Alltags und zum Erlernen der deutschen Sprache, zur Aufnahme von Beschäftigung und Erwerbsarbeit, zur Teilnahme an Freizeitaktivitäten in Sport und Kultur sowie zur Entwicklung persönlicher Perspektiven. Schließlich fördert und begleitet MiteinanderBUNT Patenschaften mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Das Ziel des Vereins ist der respektvolle Umgang zwischen Angehörigen verschiedener Kulturen.

In der sich anschließenden Diskussion ging es um die schwierige Aufgabe, Flüchtlingen Praktikums- oder Arbeitsplätze zu vermitteln. Offene Fragen gibt es auch beim Versicherungsschutz, sowohl für die Ehrenamtlichen als auch für Flüchtlinge. Hier wurde als positives Beispiel der Landessportbund Niedersachsen genannt, der eine Unfall- und Haftpflichtversicherung für die aktive Sportausübung von Flüchtlingen und Asylbewerbern in Sportvereinen abgeschlossen hat, unabhängig von ihrer Mitgliedschaft in dem Verein. „Nur durch eine konstruktive Zusammenarbeit von Ehrenamtlichen, Vereinen und Verbänden, Politik und Verwaltungen werden wir die Integration so vieler Menschen realisieren können“, so Christiane Wagner-Judith am Ende des Informationsabends.


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