Info-Veranstaltung: Multimodale stationäre Schmerztherapie


Heidemarie Mahnkopf, Christine Wiesner, Angelika Weihe, Stephanie Hoffmann, Dr. Léonie F. Kerper und Dr. Nils Beiser begrüßten die Gäste zum Patienteninformationsabend im Klinikum. Fotos: Städtisches Klinikum Wolfenbüttel gGmbH
Heidemarie Mahnkopf, Christine Wiesner, Angelika Weihe, Stephanie Hoffmann, Dr. Léonie F. Kerper und Dr. Nils Beiser begrüßten die Gäste zum Patienteninformationsabend im Klinikum. Fotos: Städtisches Klinikum Wolfenbüttel gGmbH

Wolfenbüttel. Seit mehr als zwei Jahren werden im Klinikum Wolfenbüttel stationär Menschen mit chronischen Schmerzen behandelt. Dies nahm das Team der multimodalen stationären Schmerztherapie am gestrigen Mittwoch erneut als Anlass, interessierte Patienten zu einem Informationsabend in das Konferenzzentrum des Städtischen Klinikums einzuladen.


Inhalt der abendlichen Vorträge waren die Bausteine der „multimodalen“ und der sogenannten „integrativen“ Schmerztherapie vorzustellen und den Besucher über Behandlungsmöglichkeiten und Ziele aufzuklären, berichtet das Städtische Klinikum Wolfenbüttel in einer Pressemitteilung.

Etwa 17 Millionen Menschen in Deutschland haben nach Angaben der Patientenorganisation Deutsche Schmerzliga e. V. immer wiederkehrende oder chronische Schmerzen – das ist immerhin ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung. Auf den Landkreis Wolfenbüttel heruntergebrochen dürften rund 20.000 Bewohner betroffen sein. In den vergangenen zwei Jahren wurden im Klinikum Wolfenbüttel über 300 Patienten stationär und multimodal wegen ihrer chronischen Schmerzen behandelt.

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Rund 90 Gäste hatten sich im Konferenzzentrum des Klinikums eingefunden. Foto:


Interesse belegt Relevanz


Und das große Interesse an der gestrigen Informationsveranstaltung bewies eindrucksvoll, dass auch weiterhin viele Patienten unter chronischen Schmerzen leiden. Dr. Nils Beiser, Leiter der Schmerzmedizin im Städtischen Klinikum, konnte rund 90 Interessierte im Saal des Konferenzzentrums begrüßen.

„Die multimodale Schmerztherapie ist die modernste, wissenschaftlich fundierte Therapieform zur Behandlung chronischer Schmerzzustände“

Multimodal bedeutet, dass bei der Behandlung chronischer Schmerzen ein koordiniertes und interdisziplinäres Vorgehen angewandt wird. Das Ziel ist, in enger Absprache untereinander, mögliche Ursachen der Schmerzen zu erkennen und die jeweilige Therapie für den einzelnen Patienten zu gewährleisten. Um diese doch recht komplexe Therapie optimal zu ermöglichen, ist das Betrachten der Schmerz-Problematik im Kontext der gesamten gesundheitlichen Patientensituation nötig.

Zusammenarbeit der Fachabteilungen


Das feste Team der multimodalen Schmerztherapie besteht aus den Kollegen der Physiotherapie, der Psychologie bzw. Psychotherapie sowie aus dem medizinischen Bereich. Hinzu kommen Mitarbeiter der Ergotherapie oder Therapeuten aus ergänzenden Bereichen, wie dem asiatischen Kampfsport und der Bewegungstherapie. Bei speziellen Fragestellungen werden auch die Kollegen der weiteren Fachabteilungen hinzugezogen, so dass hier in einer Zusammenarbeit mit den chirurgischen oder internistischen Fachdisziplinen eine optimale und umfassende Therapie der Patienten stattfinden kann. Auch sogenannte komplementäre Verfahren werden angewendet. Hierzu können zum Beispiel die Akupunktur oder naturheilkundliche Verfahren gehören. So werden solche Verfahren in die bereits komplexe, multimodale Behandlung integriert und dem Patienten zusätzliche Möglichkeiten einer nebenwirkungsarmen Schmerztherapie ermöglicht.

„Schmerz ist nicht gleich Schmerz“


Bevor Dr. Nils Beiser jedoch näher auf die Schmerztherapie einging, erörterte er, was Schmerz überhaupt ist und wie er definiert wird. Dabei machte er deutlich: „Schmerz ist nicht gleich Schmerz“. Die Zuhörer wurden über die Unterschiede von Akut- und chronischem Schmerz informiert. Auch auf die Schmerzbahnen und die Folgen chronischer Schmerzen ging Dr. Beiser ein.

Dr. Léonie F. Kerper (Klinische Psychologie) erklärte, was Psychologie mit chronischen Schmerzen zu tun hat und dass Schmerz immer ein Wechselspiel der Emotionen verortet ist. Pain-Nurse Christine Wiesner berichtete über ergänzende nichtmedikamentöse Behandlungsmöglichkeiten. So habe man mit Auflagen und Wickel, Wärme- oder Kältebehandlungen, der Phytotherapie (Kräuterkunde), mit der Aromapflege, aber auch mit Klangschalen sehr gute Erfahrungen gemacht. Letztere hatte sie mitgebracht, damit sich die Gäste des Informationsabends selbst ein Bild von den ergänzenden Möglichkeiten der Behandlungen machen konnten.

Im Anschluss an die Vorträge hatten die Zuhörer außerdem noch die Möglichkeit, Fragen zu stellen, die die zuständigen Referenten gerne ausführlich beantworteten.

Weitere Informationen:


Wenn auch Sie mehr über das Thema Multimodale und integrative Schmerztherapie wissen möchten, können Sie sich mit der Klinik für Anästhesie, operative Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin im Städtischen Klinikum unter der Telefonnummer 05331/934-3601 in Verbindung setzen.


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