Wolfenbüttel. In der vergangenen Woche hat der Landkreis Wolfenbüttel Unternehmerinnen und Unternehmer, Organisationen sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger ins Rittergut Lucklum eingeladen, um über das Thema „Nachhaltigkeit“ zu sprechen. Auch einige junge Aktivistinnen und Aktivisten der Fridays for Future-Bewegung nahmen an der Veranstaltung und den anschließenden Workshops teil. Dies berichtet der Landkreis Wolfenbüttel in einer Pressemitteilung.
Rund 50 Personen seien der Einladung von Landrätin Christiana Steinbrügge gefolgt, um sich über die Zukunft des Landkreises Wolfenbüttel auszutauschen und Ideen für eine zukünftige Entwicklung zu diskutieren. Steinbrügge betonte die Notwendigkeit jetzt zu handeln. Dabei sollen die drei Leitideen, die in den vergangenen Jahren im Landkreis entwickelt worden seien, wie hier in Lucklum, von vielen diskutiert und als Kompass für die Richtung des Handelns verwendet werden. Die drei Leitideen lauten: „Besser statt Mehr, das Lokale gewinnt an Bedeutung und Mehr Zeit für Menschen.“
Drei Referenten hätten zudem aus ihrer jeweiligen Perspektive aus Wissenschaft, Kommune und Wirtschaft auf Anforderungen an eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung des Landreises geblickt. Lebhaft diskutierten die Teilnehmenden im Anschluss Vorschläge und diskutierten eigene Ideen. Durch den Abend führte Birgit Böhm von mensch und region, Büro für Nachhaltige Prozess- und Regionalentwicklung aus Hannover.
Auch Fridays For Future Aktivisten waren anwesend
Die Diskussion sei durch die Teilnahme von drei jungen Fridays for Future-Aktivistinnen und Aktivisten belebt worden, die nicht nur zur Sachinformation beitrugen, sondern sich auch konstruktiv an den drei Diskussionstischen einbrachten. „Ich freue mich sehr, dass mit diesen jungen Menschen die Zukunft ein freundliches, aber auch bestimmtes Gesicht bekommt“, sagte Landrätin Steinbrügge im Nachgang der Veranstaltung und bedankte sich bei den jungen Leuten.
Das Konzept des Abends sei aufgegangen. Professor Dr. Gert Bikker, Vizepräsident der Ostfalia Hochschule, habe die vielfältige Wissenslandschaft der Hochschule skizziert. Neue Ideen würden eine enge Zusammenarbeit von Praxis und Wissenschaft brauchen, so Bikker, und die befördere die Entwicklung von angewandten und zukunftsweisenden Lösungsansätzen, die dann gemeinsam erprobt und langfristig verbessert werden. Ulrich Ahlke sei aus dem Landkreis Steinfurt in Nordrhein-Westfalen angereist, um das Thema Nachhaltigkeit aus kommunaler Perspektive darzustellen. Er habe von der Kraft nachhaltiger Lösungsansätze zum Beispiel im Bereich Windkraft berichtet. Aus Perspektive der Unternehmen habe Ralf Utermöhlen, Geschäftsführer der AGIMUS GmbH Umweltgutachten und Beratung, die Herausforderungen angemahnt, vor denen engagierte Unternehmen stünden.
"Das Lokale gewinnt an Bedeutung"
An drei Thementischen seien in lebhaften Diskussionen Ideen als Trittsteine in die Zukunft entstanden. So solle unter der Leitidee „Besser statt mehr“ die Mehrheit begeistert und überzeugt werden, mitzumachen, ohne bevormundet zu werden. Bei Leitungsebenen solle ein Feuer für die Transformation, den Veränderungsprozess, entfacht werden und in einflussreiche und tragfähige Strukturen investiert werden, um den Landkreis Wolfenbüttel nachhaltig zu gestalten. Unter der Leitidee „Mehr Zeit für Menschen“ seien die Teilnehmenden zum Ergebnis gekommen, dass Wohlstand mehr Zeit für Menschen ermögliche und es ein sehr wichtiges Ziel sei, inklusiv zu leben und zu lernen und dazu Räume für Begegnungen zu schaffen. Nachbarschaftshilfe sei ebenfalls ein Schlüsselbegriff, denn viele kleine Projekte, die generationsübergreifend durchgeführt würden, seien wichtig für Nachhaltigkeit.
Die Leitidee „Das Lokale gewinnt an Bedeutung“ habe die Teilnehmenden zur Forderung motiviert, dass mehr auf regionale und saisonale Produkte umgestiegen werden solle und dabei Umweltbildung praxisnah vermittelt werde. Besonders sei die Notwendigkeit hervorgehoben worden, Strategien zu entwickeln und Strukturen zu schaffen, die eine breite Akzeptanz nachhaltiger Projekte bewirken. Landrätin Steinbrügge zeigte sich beeindruckt vom Engagement und den vielen Ideen und angeregten Diskussionen, bedankte sich bei allen Anwesenden und wies darauf hin, dass dies ein weiterer Baustein in der Entwicklung einer nachhaltigen Entwicklungsstrategie für den Landkreis Wolfenbüttel sei. Das Engagement der jungen Generation war ihr besonders wichtig.
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