Rund um das Thema Autismus ging es bei einer gemeinsamen Veranstaltung der Autismusambulanzen Braunschweig, Wolfsburg und Wolfenbüttel, die anlässlich des Welt-Autismustages am vergangenen Sonnabend in der Stadthalle in Braunschweig stattfand. Ein erklärtes Ziel war es, die Öffentlichkeit stärker für dieses Behinderungsbild zu sensibilisieren. Die Veranstaltung, die es in dieser Art zum ersten Mal gab, kam bei den Besuchern super an. Zahlreiche Interessierte nutzten die Gelegenheit, sich über die Krankheit sowie über die Arbeit der Einrichtungen zu informieren.
„Wir freuen uns sehr über die tolle Resonanz. Ich hoffe, dass wir mit unserer Veranstaltung dazu beigetragen haben, das Thema Autismus öffentlich zu machen. Viele der interessierten Zuhörer werden sich auch nach der Veranstaltung bei einer Autismusambulanz melden, um weitere Beratung und Hilfe zu bekommen. Darauf freuen wir uns“, erklärte Petra Kaschefski, Leiterin der Autismusambulanz im Integrations- und Therapiezentrums (ITZ) des DRK Wolfenbüttel.
Die Autismusambulanz im Wolfenbütteler ITZ ist ein Förder- und Beratungsangebot für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Diagnosen aus dem Autismus-Spektrum und für deren Familien, Angehörige und Betreuer. Ziele der Autismusambulanzen sind die Förderung der sozialen und kommunikativen Kompetenzen, Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten sowie Hilfe bei emotionalen sowie Verhaltensproblemen. Außerdem findet eine Beratung und Unterstützung der Eltern statt, die unter der mangelnden Kontaktfähigkeit ihrer Kinder leiden und wegen der Alltagsprobleme oft am Ende ihrer Kräfte sind.
Zum Abschluss der Veranstaltung referierten Klaus Kokemoor und Matthias Brien zum Thema „Autismus im Kontext von Schule, Familie und Beruf“ im vollbesetzten Vortragssaal. Sozialpädagoge Kokemoor ist Erzieher mit dem Schwerpunkt Heilpädagogik und blickt auf 30 Jahre Berufserfahrung in der Arbeit mit Autisten zurück. Matthias Brien kann sich besonders gut in die Betroffenen einfühlen. Denn er ist selbst Asperger-Autist. Der 58-jährige Heilpraktiker für Psychotherapie erhielt die Diagnose erst vor fünf Jahren. Kokemoor und Brien sind die Gründer von „Autismuskonzept“. Neben der Arbeit mit betroffenen Kindern bieten sie Beratung für Eltern, Pädagogen und Institutionen an. Auf ihren Seminaren vermitteln sie ihren Ansatz des Zuhörens und Begleitens, der hilft Autismus zu begreifen. Dabei geht es den beiden nicht darum, einen Monolog zu halten – vielmehr wollen sie mit ihren Zuhörern ins Gespräch kommen. Das Braunschweiger Publikum ging bestens darauf ein.
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