Sickte. Rund 40 Besucherinnen und Besucher füllten den Rittersaal im Sickter Herrenhaus bei der Informationsveranstaltung der CDU Sickte zur Zukunft der Haupt- und Realschule Sickte.
CDU-Bürgermeisterkandidat Marco Kelb, der die Veranstaltung moderierte, stellte einleitend fest: „Wir als CDU Sickte bevorzugen für den Standort Sickte zurzeit keine bestimmte Schulform. Wenn ein breiter Wille der Elternschaft für eine bestimmte Schulform erkennbar sein wird, werden wir uns für diese Schulform starkmachen.“
Die CDU Sickte hätte sich gewünscht, dass in der laufenden Elternbefragung neben der Haupt- und Realschule sowie der Integrierten Gesamtschule (IGS) auch die Oberschule, die ebenfalls eine für Sickte infrage kommende Schulform darstellt, abgefragt worden wäre. Um sich für die Oberschule auszusprechen bliebe den Eltern zurzeit nur die Möglichkeit, den Fragebogen gar nicht oder ohne gesetztes Kreuz abzugeben.
Da in den Informationsveranstaltungen des Landkreises Wolfenbüttel und der IGS-Initiative Cremlingen/Sickte bisher stets lediglich das Modell IGS vorgestellt worden sei, hat die CDU Sickte bei ihrer Veranstaltung die Information über die Oberschule ins Zentrum gerückt, um den Eltern neben der IGS und der Haupt- und Realschule noch eine weitere Auswahlmöglichkeit zu eröffnen.
Hierfür habe die CDU Sickte Hermann Büsing, Dezernent für Realschulen und Oberschulen bei der Landesschulbehörde, als Referenten gewinnen können. Büsing erläuterte, dass Oberschulen einen Haupt- und einen Realschulzweig haben und auch einen gymnasialen Zweig führen können. Die Schülerinnen und Schüler werden jedoch schulzweigübergreifend im Klassenverbund unterrichtet.
Im Verlauf der Schuljahrgänge erfolge dann zunehmend die Einrichtung von Fachleistungskursen in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik und in den Schuljahrgängen 9 und 10 ggf. noch in einem naturwissenschaftlichen Fach.
Abhängig vom individuellen Konzept der jeweiligen Oberschule können jedoch auch die unterschiedlichen Schulzweige gänzlich unabhängig voneinander geführt werden. Beide Konzepte ermöglichen den unkomplizierten Wechsel zwischen den unterschiedlichen Schulformen ohne die Schule und ggf. auch ohne die Klasse wechseln zu müssen.
Starke Berufsorientierung sowie die Möglichkeit der Bildung der Profile „Fremdsprachen“, „Wirtschaft“, „Technik“ oder „Gesundheit und Soziales“ bereitet die Schüler entweder auf den späteren Besuch eines Gymnasiums oder eines Fachgymnasiums oder den erfolgreichen Einstieg in die Berufsausbildung vor. Oberschulen können als Ganztagsschulen geführt werden und an ihnen werden durchgängig Zensuren erteilt.
Anschließend berichtete der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion und Mitglied des Kreistagsausschusses für Schule und Sport Klaus Hantelmann über den derzeitigen Diskussionsstand im Kreistag. Hier warte man zunächst das Ergebnis der Elternbefragung in der Gemeinde Cremlingen und der Samtgemeinde Sickte ab. „An erster Stelle für uns als CDU,“ so Hantelmann, „steht der Erhalt aller Schulstandorte. Diese Frage hat Vorrang gegenüber der Frage, welche Schulformen eingerichtet werden.“ Eine IGS am Standort Sickte schloss Hantelmann ebenso wenig aus wie die Errichtung einer Oberschule oder den Erhalt der Haupt- und Realschule. Der Elternwille sei wichtig und natürlich auch die Auswirkungen auf die Schullandschaft im Landkreis insgesamt. Schließlich müssten die Schulen auch ein gewisses Qualitätsniveau erreichen. Dreizügige Integrierte Gesamtschulen – wie zurzeit für Schöppenstedt diskutiert – seien erfahrungsgemäß zu klein um ein gutes Angebot darzustellen.
Kelb schloss die Veranstaltung mit dem Appell an die anwesenden Eltern: „Nun ist es an Ihnen, die Informationen abzuwägen und den Fragebogen ehrlich zu beantworten. Es geht um Ihre Kinder – und Sie wissen am Besten was gut für sie ist.“
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